Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 144

1861 - Oldenburg : Stalling
144 äußersten Stellung nach der Mitte, wo stch die Königlichen zu einem Knäuel zusammenrollten, worin man sich erdrückte und zertrat. Endlich ging der Mond auf und beleuchtete das gräß- liche Nachtstück. Mithridates war mit seiner männlich gesinn- ten Gemahlin, die ihm in persischer Reitertracht tröstend zur Seite war, geflohen. Sein ganzes Heer war vernichtet. Pompejus wandte sich gegen Tigranes nach Armenien, das er ohne Schwertstreich einnahm. Der alte Tigranes, an seinem Glück verzweifelnd, kam in das Lager des Pompejus, legte ihm sein Diadem zu Füßen und bat um Schonung. Er behielt sein Erbreich und zahlte 6000 Talente. Während Mithridates wieder in seinem Reiche angekom- men war und in der taurischen Halbinsel (Krimm) saß, um sich zu neuen Kricgszügen zu rüsten, drang Pompejus durch die Kaukasusländer bis nach Kolchis am schwarzen Meere vor. Bald aber begab er sich wieder in das Reich Pontus, wo zwölf Könige vor ihm erschienen und seine Befehle empfingen. Hier stöhnte Pompejus seinem Ehrgeiz; denn am liebsten sah er Städte und Könige von sich abhängig und betrachtete sich als den Stellvertreter Rom's. Dann machte er sich wieder auf, um nach Syrien, das er zur römischen Provinz machte, und nach Palästina zu ziehen. In Palästina herrschten damals Thronstreitigkeiten zwi- schen zwei Königssöhncn aus dem Geschlechte der Maccabäer, die beide den Pompejus zu Hülfe gerufen hatten. Dieser ent- schied zu Gunsten des älteren Bruders, Hyrcanus, dem er die Regierung und das Hohepriesterthum, aber nicht den Königs- titel bewilligte. Der zurückgesetzte Aristobulus zog sich darauf mit seinen Anhängern auf den Tempelberg zurück und ver- teidigte sich mit der äußersten Tapferkeit. Erst im dritten Monat eroberten die Römer an einem Sabbath, wo die Juden die Waffen ruhen ließen, den Tempel; 12,000 Juden, darunter die Priester, die sich im Opfer nicht irre machen ließen, ver- loren hierbei das Leben. Nichts schmerzte aber die Juden mehr, als daß Pompejus sich nicht scheute, mit seinem Gefolge das Allerheiligste des Tempels zu betreten, in das doch bei
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer