Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erzählungen aus der römischen Geschichte - S. 179

1861 - Oldenburg : Stalling
179 dann ward das Leichcngcrüste angezündet, und nun warf Je- dermann, was ihm an Geräthen, Waffen und Schmuck zur Hand war, in das Feuer, das dadurch so gewaltig um sich griff, daß ein Haus in der Nahe in Brand gerieth und eine Feuersbrunst mit Mühe verhütet ward. Kaum konnte Anto- nius das wüthende Volk zurückhalten, das mit Fackeln durch die Straßen der Stadt tobte und die Häuser der Mörder an- zünden wollte. Als Antonius das Volk für sich gewonnen hatte, brachte er es bald dahin, daß ihm der Senat eine Schutzwache bewil- ligte, die er auf 6000 Mann vermehrte. Im Vertrauen auf Liesen Schutz gab er, angeblich aus dem Nachlaß Casars, eine Verordnung nach der andern heraus, um sich Vortheile und besonders Geld zu verschaffen. Er verkaufte Aemter und Wür- den, verhandelte Königreiche, und wußte sich dadurch Geld in solchem Maße zu verschaffen, daß er und Fulvia, seine schänd- liche Gemahlin, zuletzt das Geld nicht mehr zählten, sondern in Masse wägten. Den Mördern Cäsars nahm er ihre Pro- vinzen, indem er Macedonien, das Marcus Brutus hatte, für sich nahm, und Syrien, das dem Cassius bestimmt war, dem Dolabclla gab. Doch auch gegen Antonius erhob sich bald ein Neben- buhler, der endlich den Sieg über ihn davontragen sollte. Dies war der junge Octavius, der damals zu Apol- lonia in Jllyrien sich aufhielt, wo er sich mit den Wissen- schaften beschäftigte. Er war ein Enkel von Cäsars Schwester- Julia, von seinem Großoheim an Kindesstatt angenommen und zum Haupterben eingesetzt. Er nannte sich deshalb jetzt Ca- jus Julius Cäsar Octavianus. ß'" Nach dem Tode Cäsars trat er in Rom auf und wußte seine geheimen Absichten, an den Mördern Cäsars Rache zu nehmen und sich die Herrschaft zu erwerben, schlau zu ver- heimlichen. Als Octavianus von Antonius die Herausgabe der Erbschaft verlangte, wies dieser den 18jährigen Jüngling verächtlich ab. Da ließ er seine väterlichen Güter versteigern und zahlte aus dem Ertrag die Vermächtnisse aus, mit denen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer