1861 -
Oldenburg
: Stalling
- Autor: Stacke, Ludwig
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
- Inhalt: Zeit: Antike
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Titus, der Rom auch durch ein herrliches Werk der Bau-
kunst, die sogenannten Thermen (Bäder) des Titus, zierte,
regierte zum Unglück für das römische Reich nur zwei Jahre
und drei Monate. Er starb kinderlos nach kurzer Krankheit
(8! n. Ehr.) und hinterließ die Regierung seinem ihm ganz
unähnlichen Bruder, dem grausamen Domitiauus (81—96
n. Ehr.).
Xxxiv.
Nerva. Trajanus. Hadrianns. Die beiden
Antonine. (96—180 n. Ehr.)
Nachdem Domitiauus fünfzehn Jahre hindurch die römische
Welt gedrangsalt hatte, bildete sich eine Verschwörung in sei-
nem eigenen Palaste, in deren Folge er nach verzweifeltem
Widerstand ermordet wurde. Nach ihm regierten über achtzig
Jahre treffliche Fürsten, unter denen das Reich eine gewisse
äußere Blüthe entwickelte, die das innere Elend überdeckte, so
daß man diesen Zeitraum das goldene Zeitalter des römischen
Reiches genannt hat.
Nach dem Tode des Domitiauus wurde der alte, wür-
dige Senator Coccejus Nerva auf den Thron erhoben (96—98
n. Ehr.). Er bemühte sich, durch Milde und Gerechtigkeit die
Wunden des Reiches zu heilen; er erhöhte das Ansehen des
Staates, minderte die Abgaben und ließ arme Kinder auf
öffentliche Kosten erziehen. Da er aber fühlte, das ihm, dem
Uebermutb und der Gewaltthätigkeit der Leibgarden gegenüber,
die nöthige Kraft fehlte, so wählte er den Ulpius Trajanus,
einen Spanier von Geburt, zu seinem Mitregenten. Nerva
folgt und man fand, daß man sich ln dem altcn Herculanum befinde.
Erst uin das Jahr 1748 fand man das alte Pompeji, dessen Aus-
grabungen am weitesten gediehen sind. Die aufgcfundcnen Kunstdcnk-
mäler haben zur Aufhellung des Altcrthums bedeutend beigetragen.