1862 -
Döbeln
: Thallwitz
- Autor: Hingst, Carl W.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
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drängte öfter aushielt. 1203 wird Grimma ein Markt
(forum) genannt und 1248 hatte die Stadt'mauern und
Gräben. 1218 erhielt sie durch Vermittelung des Bischofs
von Merseburg ihren eigenen Pfarrer, nachdem der Ort
bisher zun^. Kirchspiel Großpardau gehört hatte.
Die Burg Leisnig (Leisnick) schenkte Kaiser Hein«
rich Iv. im Jahre 1081, nebst ihren ansehnlichen Zubehö-
rungen,. dem Grasen Wip recht von Groitzsch als erbli-
liches Eigenthum. Im Jahre 1100 nahm sie ihm zwar
Kaiser Heinrich V. ab und gab sie dem Grasen Hoyer
von Mansfeld; neun Jahre später eroberte sie aber Wi«
p recht wieder und vererbte sie später an seine Tochter B er«
tha, Gemahlin Graf Dedo's von Wcttin, des Bruders
Markgraf Conrads des Großen. Von ihr erhielt dieses Be-
sitzthum, nebst Colditz und andern Gütern, die einzige Toch-
ter Mechtild, welche sich mit dem Grafen Rabodo von
Ab.ensberg (in Franken) vermählte. Dieser, in Franken
lebend, verkaufte zwischen den Jahren 1152 —1157 seine
hiesigen Besitzungen dem damaligen Kaiser Friedrich 1.
für die Summe von 500 Mark Silbers.
Kaiser Friedrich benutzte diese Erwerbung, die er für
sein eigenes Geld gemacht, einestheils zur Verstärkung seiner
Hausmacht, indem er mehrere in seinem Herzogthum
Schwaben gelegene Besitzungen Heinrichs des Löwen
eintauschte, Letzteren, mit Genehmigung der Reichsstände, durch
niedcrsächsische Reichsgüter, das Reich aber durch
Abtretung jener Rabodoschen Güter entschädigte, wodurch
er zugleich noch einen andern Zweck erreichte, nämlich den,
durch Errichtung eines unmittelbar kaiserlichen Ge-
richts in hiesigen Landen die aufblühende Macht der Mark-
grafen möglichst in Schranken halten zu können.
So trat denn der Kaiser nach erfolgtem Tausche der Gü-
ter in Schwaben und Niedersachsen im Jahre 1157 dem
Reiche ab: die Burg Leisnig") mit dem Lehn des Burg- *)
*) Das Schloß Leisnig hat den Namen Mildenstein nur erst
nach der üufhebung der Burggrafschaft und nach der durch Mark-
graf Wibhetm am End, des 14. Jahrhunderts bewirken Re-
stauration «hatten» früher hieß es stets Burg Liznic oder
Lizanch. Das inv Jahre 1232 vom Markgrafen Heinrich