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1. Sächsischer Zeitspiegel - S. 78

1862 - Döbeln : Thallwitz
78 welche die weile Umgegend von Plauen begriff, während die eigentliche Voigtei Plauen die Pflege von Voigts- berg, Oelsnitz und Adorf umfaßte. Anfangs auf der Burg D oben au wohnend, verlegten sie später ihren Sitz in das von ihnen begründete Plauen, wo sie zuerst (1122) eine Kirche für den ganzen weiten Umkreis ihrer Herrschaft, dann aber auch für sich in deren Nähe ein Schloß gebauet hatten. Durch den günstigen Umstand, daß durch die Ge- gend Plauen (Plawe, d. h. Aue, Nicderlnrg) die große Heerstraße führte, welche das nördliche Deutschland mit dem Süden verband, kam nun die Stadt Plauen schnell em- por. Das hiesige Kirchcnpalronat überließen sie um 1273 dem deutschen Orden, der bald noch weitere Erwerbun- gen im Voigtlande machte*). Die Herrschaft Dodenau verblieb den Grafen von E berste in bis zu ihrem Ausster- den (1327), worauf dieselbe an die Voigte von Plauen kam. — Schöncck war ein Ebcrsteinsches Dasallengut. Weiter besaßen die Herren von Lobedaburg — die sich nach Lobeda, unweit Jena nannten — die Herrschaft Elsterbrrg, und gründeten hier einen besonderen Zweig ihres Hauses, der namentlich zwischen den Jahren 1225 bis 1354, in welchem letzten Jahre sie ihre Neichsunmittclbarkcit verloren, eine nicht unbedeutende Rolle spielten. Ihnen ge- hörten auch die Schlösser und Pflegen Mühltroff, Pausa (Pusin) und Falken stein. Von bedeutendem Umsange war ferner die Herrschaft Mylau (Milin), zu welcher in früherer Zeit auch Reichen- bach gerechnet wurde. Um das Jahr 1212 gab Kaiser Friedrich Ii. die Pflegen Milin und Neichenbach, sanimt Lehn und Diensten dem Könige Ottokar 1. von Böhmen, der selbige den Voigten von Plauen und Greiz in Lehn reichte; durch Kauf kamen sie zwar im 14. Jahrhunderte wieder an Böhmen zurück, wurden aber später von der Krone Böhmen an Markgraf Friedrich den Streitbaren ab- getreten. Die Kirche zu Neichenbach, die einen sehr weiten Sprengel hatte, war schon 1140 vorhanden und ge- ') Alle gehörten zur deutschen Ordensballei Thüringen und standen unter deren oberstem Vorstände, dem L and com« thur von Thüringen, der zu Zwetzen (unweit Jena) feinen Sitz hatte.
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