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1. Sächsischer Zeitspiegel - S. 142

1862 - Döbeln : Thallwitz
Nach und nach starben aber diese kleinen Herrschas- ten thcils aus, theils kamen sie durch Kauf, Tausch, Erb- schaft, Eroberung re. unter die un mi ttelb are Herrsch a ft der Wettinschen Fürsten; aus einer Menge kleiner L än- derchen, die nur ein lockeres Band (das des markgräfli- chen Oberbefehls) bisher zusammengehalten, wurde jetzt eine größere compacte Masse, — ein Staat. Zu gleicher Zeit wollten aber auch die alten Ein- künfte der fürstlichen Kammer nichl mehr ausreichen. Die Fürsten sahen sich genöthigt, Steuern zu fordern. Einzelne Bezirke und Städte konnten mehr Lasten nicht tra- gen; daher vereinigten sich nun mehrere Provinzen und die Städte insbesondere enger mit dem Lehnstaate ihres Fürsten, und die bisherigen Einzelbeziehungen zwi- schen Städten und Rittern gingen besonders nach dem Jahre 1411 größtentheils in allgemeine Verhältnisse über, woraus eben eine festere Staats form entstand. So erschienen 1428 Ritterschaft und Städte vereinigt auf einem Landtage zu Leipzig, wo von keiner Stcuer- bewilligung die Rede war, und 1438 bewilligen auf einem Landtage ebendaselbst Ritterschaft und Städte gemeinschaft- lich die erste Consumtionssteuer unter dem Namen: Zise. Seitdem dauerten diese Landesversammlungen in ihren Grundzügen fort, wurden bald an diesem, bald an je- nem Orte und in verschiedenen Zeiträumen gehalten und er- hielten erst durch die Landtagsordnung vom Jahre 1728 einen geregelten Verlauf. Was die Kriegslci stungen betrifft, so wurden die Vasallen noch während dieser ganzen Periode durch die Landesherren zum Dienste ausgeboten. Die Amtsafsen forderte der Amtsvoigt auf und die Städte und Klö- ster mußten ebenfalls eine gewisse Anzahl Knechte und Wa- gen mit Zubehör stellen. Bis zu Ende des 15. Jahrhunderts bestanden die Haupt- truppengattungen aus wehrhaften Trabanten, Reisigen und gewöhnlichen Fußknechten; die Waffen Anfangs aus Arm- brüsten, Bögen und Pfeilen, guten Messern, später auch aus Handbüchsen und Spießen. Schon unter Al brecht dem Beherzten hatte man auch schweres Geschütz: Schlangen, Earthaunen und Mörser, dergleichen zu Dresden seit 1477 gegossen wurden.
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