Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Sächsischer Zeitspiegel - S. 144

1862 - Döbeln : Thallwitz
144 der Selbstschätzung, mit Strafen gegen Hinterziehung. Alles bewegliche und unbewegliche Vermögen wurde ange- zogen und der Maßstab war 1 Gulden von je 1000, 2 Groschen von je 100 Gulden Capital. Auch in den Jahren 1488 und 1541 wurden im Herzogthume solche Ver. mögenssteuern. 1518 im Kurstaate eine Einkom- mensteuer erhoben. Das erste Beispiel von eigentlicher Grundsteuer in Sachsen kommt 1523 vor, wo Kurfürst Friedrich der Weise 4 Pfennige von jedem Schock Groschen Vermö- gens aller unbeweglichen Güter bewilligt erhielt. Dainals mußte ein Werthsanschlag aller dieser Güter bei eines Jeden Eid und Pflicht entworfen und zur Canzlei eingesendet wer- den. Im Hcrzogsstaate kam diese Schocksteuer auf dem Landtage zu Chemnitz (1546) mit 4 Pfennigen vom Schocke auf, wurde 1547 wiederholt und bestand seit 1550 unter dem Namen der Landsteuer fort. Andere Abgaben an den Landesherrn waren: Geschoß, Een sus (Zins), Zölle, Gerichtsnutzungen, Lchngeld und viele Naturalzinsen. Unter den Abgaben an die Kirche kommen in jener Zeit häufig Kuh zinsen vor. Diese entstanden aus folgende Art: Man sammelte bei den Kirchen kleine Capitalien an. Da das Verlangen nach Darlehnen zu jener Zeit nicht groß war, so hatte man nicht selten Schwierigkeit, das baare Geld sogleich zinsbar unterzubriugen. Auch mochte Niemand gern eine sogenannte Amtsgunst (Consens) um einer geringeren Summe willen einholen, weil diese Geld kostete. Daher kauften die Kirchväter auf den Dörfern für das baare Geld, das bei der Kirchkasse übrig blieb, Kühe (an manchen Or- ten auch Sch aase) an und thaten solche gegen einen jähr- lichen Zins von 4 — 9 Groschen (Schaafe zu l*/i Gr.) als Mieth kühe an Begüterte aus, von denen man dann das Thier, wenn es alt oder unbrauchbar wurde, zum Besten der Kirchkasse zurücknahm und verkaufte; oder man gab sie als ewige (eiserne) Kühe, gegen eine bestimmte jährliche Abgabe ein für allenial hin. Später pflegte man auch man- che andere feste Rente mit dem Namen: Eiserne Kuh zu belegen. Schlüßlich noch einige Bemerkungen über die damaligen Münzverhältnisse.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer