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1. Sächsischer Zeitspiegel - S. 175

1862 - Döbeln : Thallwitz
175 20. Januar seinen Soldaten geboten hatte, die Straßen für Kausleute sicher zu halten. Der italienisch-deutsche Handel, den weder die Auffindung des Seewegs nach Ostindien, noch die Ausbreitung der türkischen Herrschaft über die Le- vante ganz hatte vernichten können, unierlag endlich den Stürmen des langen Kriegs und gerieth in die Hände der Niederländer. Engländer und Franzosen. Kurz vor dem Anfänge des Kriegs hatte sich der Buch- handel, der seinen Hauptsitz bisher zu Frankfurt a. M. gehabt, von dort nach Leipzig gewgen, da die Ccnsur zu Frankfurt jede freie Regung zu unterdrücken bemüht gewe- sen. tüchtige Buchhändler Leipzigs aber, worunter nament- lich der geschäftskundige und hochgebildete Henning Große, Alles ausgcbotcn hatten, der Mainstadt den Vorrang abzu- gewinnen. Zwar hatte sich auch in Sachsen der Kurfürst August durch mannichfachen Mißbrauch der Presse bewegen lassen, 1571 eine allgemeine Verordnung zu publiciren, des In- halts, daß hinfort an keinem Orte, als zu Wittenberg, Leipzig und Dresden Buchdruckereien zu halten ver- stattet werden, und sonst alle Winkeldruckereien stracks abgeschafft sein sollten. Wie sich derselbe aber doch bewegen ließ, auch in der Bergstadt Freiberg eine Buchdruckerei zu dulden, weil der dasige Buchdrucker ein alter Mann sei, der sich auf andere Weise nicht zu nähren wisse, so übten auch die nachfolgenden Kurfürsten in dieser Beziehung Nachsicht und begnügten sich mit Vorkehrungen gegen den Miß- brauch der Presse. Das Schulwesen war durch die Reformation viel- fach verbessert worden. Namentlich war es der umsichtige August, der den Unterricht auch auf die Dorfjugend ausdehnte, wenn auch zunächst nur auf die Knaben. Frei- lich erstreckte sich der Unterricht in diesen „deutschen Schu- len" (worunter man auch die Mädchenschulen der Städte begriff) nur auf Katechismus, Lesen, Schreiben, Rechnen und christliche deutsche Gesänge. In den Parti- cularschulen der Städte trat noch der Unterricht in der lateinischen und griechischen Sprache, in der Arithmetik, Rhe- torik und in lateinischen Gesängen hinzu. Das Latein überwog hier dermaßen, daß der Schulmeister mit seinen
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