1862 -
Döbeln
: Thallwitz
- Autor: Hingst, Carl W.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Sachsen
w issenschaftlichen Grundsätzen betrieben und nament-
lich auch durch Einführung der holzsparendcn Amalga-
mation (1788—1790) wesentlich gefördert. Die reichsten
Jahre für das Silberausbringen waren im 18. Jahrhunderte
1794—1796. da jedes zwischen 60 — 62.000 Mark
schwankte, während auf ein Gemeinjahr (im 18. Jahrhunderte)
35,141 Mark kamen. Im 19. Jahrhunderte haben die Jahre
1800 bis 1831 zusammen 1,743.683 Mark Silber hergc-
gcben; darunter war 1816 mit 45,681 Mark das ärmste
und 1831 mit 69,314 Mark Silber das reichste Jahr.
Stein- und Braunkohlen wurden immer mehr
entdeckt und besser benutzt. Das Ausbringen der Werke im
Plauenschen Grunde betrug in den letzten Jahren dieser
Periode immer über ya Million Scheffel. Im Zwickau er
Decken betrug die jährliche Förderung 1770: 36,000,
1800: 62,000, 1820: 65,000, 1830 schon 165.O0o Schef-
fel. Der Preis des Fuders betrug 1760: 4, 1822 schon
6 Thaler. Die bei Gelegenheit der Wiedereröffnung der, lange
unbenutzt gelegenen, Neinsdorfer Grube (1823) erfolgte
Aufhebung so mancher alten hemmenden Schranke des Stein-
kohlenbcrgbau's, namentlich der Reihenladung, bewirkte, neben
dem steigenden Mangel an Brennmaterial, daß man mehr
und mehr Schächte einschlug und zweckmäßigere Mittel zur
Förderung und Wasserbewältigung anwandte. Im Jahre
1826 wurde die erste Dampfmaschine zum Auspumpen
des Grubenwassers angelasscn; bald machte dies neue Mittel
die Stölln für alle Gruben überflüssig. Die Herstellung von
Coaks, welche die kleinern, bisher fast unverkäuflichen, Bruch-
stücke der Pechkohle verwendbar machte, begann vor dem
Jahre 1830. Immer mehr alte und junge Eisenwerke be-
gehrten , statt der vertheuerten Holzkohlen, der Steinkohlen-
Kohlen (Coaks).
Nach Beendigung des siebenjährigen Kriegs wurde ernst-
lich an kräftige Heilmittel im Forstwesen gedacht. Man
fing an, die Waldungen genauer zu vermessen, und legte seit
1780 Culturen im größeren Maßstabe an. Die eigentliche
Reform des Forstwesens aber begann mit dem Jahre 1810,
wo die ganze Verwaltung gründlich organisirt wurde. Da-
mals verlegte der berühmte Cotta seine von 1800—1810
zu Zillbach im Eisenachschen gehaltene Privatsorstschule von
da nach Tharand, wo dieselbe durch den König Friedrich