Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Sagen und Geschichten aus dem Altertume - S. 105

1894 - Leipzig : Freytag
105 den grten Schwierigkeiten zu kmpfen, um sich als Redner hervorznthnn; denn er hatte von Natur nicht nur eine schwache Brust und Stimme, sondern er stotterte auch und konnte das R nicht aussprechen; auch war seine Haltung linkisch, und auerdem zuckte er oft während des Sprechens mit der Schulter. Da er trotzdem der berhmteste Redner des Altertums geworden ist, so zeigt er uns in seinem Beispiele, was unverdrossene Willeuskrast vermag. 2. Vorbereitungen zur Kedekunst. Bei seinem ersten Auftreten vor dem Volke wurde er verlacht und. ausgezischt. Schamerfllt ging er heim und klagte dem ihm befreundeten Schauspieler Satyrus sein Leid. Dieser lie ihn zur Probe eine Stelle aus einem Schauspiele vortragen und sprach dann dieselbe Stelle mit dem rechten Ausdrucke und der vollen Empfindung, so da er eine ganz andere zu hren vermeinte. Jetzt erkannte er erst, wie viel ihm noch fehle, und ging sofort ans Werk, um die ihm anhaftenden Fehler und Gebrechen zu berwinden. Um seine Stimme zu strken, suchte er die am Meeresgestade brandenden und brausenden Wogen zu berschreien, oder er sprach laut vor sich hin, indem er einen steilen Berg hinauf ging. Um sich das Stammeln abzn-gewhnen, legte er sich angeblich Kieselsteine unter die Zuuge und suchte doch deutlich zu reden. Dann schor er sein Hanpt kahl, so da er sich lngere Zeit nicht blicken lassen konnte, und verbarg sich in einem unterirdischen Gemache, um hier weitere bungen zu machen. Vor einem Spiegel bte er sich in der edlen Krperhaltung und im Mienenspiele; dabei hatte er ein Schwert der die Schulter gehngt, das ihn verwundete, so oft er zuckte. So brachte er es durch eiserne Ausdauer dahin, da er von neuem als Redner vor das Volk treten konnte und glnzende Erfolge davontrug. 3. Demosthenes als Staatsmann. In jener Zeit bedrohte der König von Macedonien gerade die Freiheit Griechenlands und wute sich durch bestochene Redner bei vielen Athenern in Gunst zu setzen. Demosthenes durchschaute aber seine Plne und warnte seine Mitbrger. Er forderte sie auf, bei Zeiten bereit zu sein und vom Besitze lieber freiwillig einen Teil zu opfern/ als im Kriege alles zu verlieren. (Philippische Reden.") Er erinnerte an die rhmliche Zeit der Perserkriege, wo die Brger ihre Freiheit nicht Sldnern anvertraut, sondern selbst mit den Waffen gegen eine furchtbare bermacht siegreich verteidigt htten. Aber nur wenige billigten seinen Rat; die meisten hielten es fx unmglich, dem mchtigen Könige Widerstand zu leisten. Als Philipp im Vereine mit Thebeu in Griechenland einbrach und die Phoker zchtigte, legte sogar Demosthenes selbst in seiner Rede vom Frieden" dar, da es am besten sei, den Krieg aufzugeben. Aber als bei dem letzten heiligen Kriege" Philipp keinen Zweifel mehr brig lie, da er Griechenland unterwerfen wolle, rief Demosthenes die Athener mit hinreiender Beredsamkeit u den Waffen, und es gelang ihm
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer