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1. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 81

1868 - Wesel : Bagel
81 widerstehen. Der Feind wich, der Sieg war errungen. Eine Menge Kanonen und Gefangene war der Sieger Beute. Der preußische General Horn hatte mit der Landwehr und dem zweiten Bataillon des Leibregiments Wunder der Tapferkeit gethan. Jork war außer sich vor Freude. „Die Landwehr sott man den besten Grenadieren gleich schätzen!" rief er, und als das zweite Bataillon des Leib- regimcnts vor ihm voriiberzog, nahm er und Alle, die bei ihm waren, so lange den Hut ab, bis der letzte Mann vorbei war. Zu seiner Umgebung sprach aber Jork: „Dies ist das brave Regiment, vor welchem die ganze Welt Respekt haben muß." Dieser Sieg änderte die ganze Lage der Dinge. Blücher zog gerades Weges in Sachsen vorwärts, und von Böhmen her kamen die Oesterreicher und brachten die Franzosen in die Klemme. Jetzt konnte der französische Kaiser nicht mehr in Dresden bleiben. Er machte sich mit allen seinen Schaaren auf und zog nach Leipzig; hinter ihm her kamen die Verbündeten, lagerten sich auch dort und rüsteten sich zu einem großen Kampfe. Als dies Napoleon sah, lächelte er spöttisch und meinte, nun habe er seine Feinde auf einem Flecke beisammen, jetzt werde er sie schlagen, vernichten und dann siegend Länder und Völker unterjochen. Gott hatte es aber anders beschlossen. 43. Die viertägige Schlacht bei Leipzig. Um Leipzig waren alle Krieger versammelt. Napoleon hatte ihrer an 180,000 mit 600 Kanonen, der Bund an 250,000 mit 1000 Kanonen. Am 16. October begann der Kampf. Ein grauer Herbstnebel lag auf den Feldern, und der Morgen war düster. Gegen 9 Uhr wurde es heller, und nun brachen die Russen und Preußen los. Es fing ein so gräßliches Kanonenfener an, daß die Erde davon erbebte. In den Dörfern, welche südöstlich von Leipzig liegen, kämpfte man mit großer Erbitterung. Napoleon war hier selbst und ermunterte seine Schaaren. Sie fochten auch tapfer. Bald eroberten die Verbündeten die Dörfer, bald die Franzosen; es war ein entsetzliches Drängen und Treiben. Endlich stürmten die Russen und Preußen noch einmal heran, die Franzosen wichen, mehrere Regimenter flohen. Napoleon sah dies mit düsterem Gesicht. „Vor mit dem Geschütz!" rief er, und 150 Kanonen sprengten herbei, hinten nach große Haufen von Garden. Der Angriff war mörderisch, die Verbündeten mußten weichen und den Franzosen die Dörfer überlassen. Als der österreichische Feldherr dies sah, ließ er schnell frische Truppen heranrücken, im Sturmschritt auf die Dörfer los- gchen und abermals den Kampf beginnen. Lange wüthete man gegen einander, endlich wichen die Franzosen. Am Abend stan- Bcrmbaum. Erzählungen 15. Aufl. ß
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