1868 -
Wesel
: Bagel
- Autor: Vormbaum, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 15
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
feindlichen Haufen zurück, denn die Preußen hatten sie kräftig
empfangen; auch da sehen sic ihn nicht. Nun erst wird Blücher
unter dem Pferde weggezogcn. Er besteigt rasch ein Dragonerpferd
und eilt zu den Seinigen. Langsam ziehen sich diese ungefähr eine
halbe.stunde zurück. Und obgleich 15,000 Todte und Verwundete
geblieben sind, der Preußen Muth ist noch da, und Ordnung herrscht
unter ihnen. Napoleon aber meinte, jetzt sei er mit Blücher fertig.
Stolz befahl er einem seiner Generale: „Eil' er, und stürz' er
die Preußen in den Rhein!"
48. Tie Schlacht bei Schönbuud oder Belle Attiauce.
(Sprich Bell Alliangs.)
Blücher zog mit seinem Heere am folgenden Tage nach Wawre,
um den Engländern näher zu sein. Auch der englische Herzog ging
zurück und stellte sich bei Waterloo auf. Hier wollte er Napo-
leon erwarten, schrieb er an Blücher, wenn ihm die Preußen zu
Hülfe kommen wollten, und der alte Held antwortete: „Morgen
will ich mit meinem ganzen Heere kommen und tüchtig helfen.
Und greift uns der Feind nicht an, so wollen wir ihm auf den
Hals fallen." Jetzt machte sich Jeder zum Kampfe fertig. Am
16. Juni ging Napoleon auf die Engländer los. Er dachte, sie
würden ans Furcht vor ihm davonlaufen, und sagte, als er die
englische Linie sah: „Ha, nun Hab' ich sie endlich, diese Eng-
länder!" Denn das schien ihm sicher, daß er die ganze englische
Armee gefangen nehmen würde, da ja die Preußen im Rheine
lagen. Tapfer griffen die -Franzosen die Anhöhen und Meiereien
an, welche von Wellington besetzt waren. Mit Gewalt wollte Na-
poleon die englische Linie durchbrechen, aber brav hielten die Ver-
bündeten Stand und schlugen die Angriffe zurück. Zwar lagen
ihrer Tausende schon auf dem Platze, und immer dünner wurden
ihre Reihen; zwar waren alle Soldaten schon im Feuer gewesen und
sehr müde, Napoleon ließ aber immer mit frischen Truppen die
Stürme wagen; dennoch hielt Wellington aus, so gut er konnte.
So -ftaub gegen 4 Uhr Nachmittags die Schlacht. Doch immer
gefährlicher wurde die Sache, und es fehlte nur noch wenig, so hatte
Napoleon sein Spiel gewonnen. Acugstlich sah Wellington nach der
Sonne und sagte: „Ich wollte, es wäre Nacht, oder die Preußen
kämen." Kaum hatte er diese Worte gesprochen, so blitzte das Feuer
einer Batterie auf, und in der rechten Seite der Franzosen erhob
sich ein starker Kanonendonner. „Nun gottlob," rief Wellington,
„da ist der alte Blücher!" Und er war es. Mit dem frühen
Morgen hatte er sich aufgemacht, und nachdem er einen Heer-
haufen unter dem General Thielemann dem französischen General,