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1. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 92

1868 - Wesel : Bagel
92 welcher die Preußen in den Rhein stürzen sollte, entgegengcschickt, war er mit allen seinen übrigen Soldaten weiter gezogen. Bald kamen Boten über Boten von Thielcmann und baten um Hülfe, denn die Franzosen hatten die Preußen bei Wawre angegriffen; doch Blücher sprach: „Thielemann muß sich wehren! Wir Alle gehen vorwärts." Nach langem Zuge durch schlechte Wege, durch Wasser und Schlamm kamen endlich gegen 4 Uhr Nachmittags die Regimenter an ihren rechten Platz. Sogleich ging es auf die Feiude loö. Diese erschraken nicht wenig. Ein Offizier jagte nach Napoleon und chrachte die Nachricht: Die preußische Armee ist da. Der Kaiser wurde todtenblaß und besaht, Soldaten über Soldaten gegen die Preußen zu schicken. Er selbst ries seine Garden. Mit ihnen wollte er schnell die Reihen der Engländer durchbrechen und so noch den Sieg erjagen; aber Wellington schlug nicht nur den Sturm zurück, sondern rückte nun auch mit den Seinen vor- wärts. Bald bekam er ein sehr leichtes Spiet. Die Preußen hatten tapfer angegriffen, Alles vor sich nicdergeworfen, die Dörfer gewonnen und die Franzosen auseinander gejagt. Diese stoben nach allen Seiten davon. „Es rette sich, wer da kann; rettet die Adler!" schrie man, und alle Ordnung löste sich auf. Kanonen, Wagen, Gepäck, Alles ließen sie im Stiche. Napoleon sah mit grimmigem Blicke in diese Verwirrung. Er wollte die Fliehenden zurückhalten, — vergeblich; er jagte mitten in das feindliche Gewehrfeuer, als suche er den Tod, doch ihn traf keine Kugel. Einer seiner Generale rief ihm zu: „Schonen Sie sich! Sind die Feinde nicht schon glücklich genug?" — aber er hörte nicht daraus. Plötzlich hielt er still, rief: „Es ist Alles verloren!" wendete sein Pferd und sprengte quer über das Feld weg in wilder Flucht. 49. Napoleon flieht und wird verfolgt. Die französische Armee war nicht nur geschlagen, sondern rein ans einander gesprengt. Das schreckliche Gewirr drängte den Kaiser in den Obstgarten eines Meierhofes. Hier trafen ihn zwei Garde- reuter und brachten ihn nach dem Städtchen Genappe. Dort standen seine Wagen. Müde von der entsetzlichen Anstrengung warf er sich hinein, um ein wenig zu schlummern. Er sollte aber sehr unsanft geweckt werden. Blücher und Wellington trafen sich am Abend noch ans der Meierei La Belle Alliance und freuten sich ihres herrlichen Sieges. „Wir müssen die Feinde tapfer verfolgen," rief der alte Blücher, „denn jagen wir sie nicht die ganze Nacht hindurch, so haben wir sie morgen wieder auf dem Halse." Nun setzten sich die Preußen in Bewegung. Der General Gneisenau übernahm die An-
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