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1. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 112

1868 - Wesel : Bagel
112 fliehen und hatten viele Gefangene, Todte und Verwundete ver- loren. Unterdeß hatte die preußische Artillerie ihre schweren Geschütze den Schanzen näher und näher gebracht und schoß die Wälle ge- waltig zusammen. Man wollte die Dänen bei Osterdüppel und Nübel ganz in ihre Werke zurückwerfen und auf den eroberten Plätzen Batterien anlegen. Am 28. März sollte das 8. und 18. Regiment den Angriff unerwartet ausführen, aber die Sache war den Feinden verrathen und sie machten sich fertig. Muthig gingen die Preußen vor, listig zog sich der Feind zurück. In übergroßer Siegcsfreude stürzten unsere Truppen weiter und drangen in eine der Schanzen. Doch hier standen 4 dänische Regimenter und sielen über die Stürmenden her. Es entstand ein grausiger Kampf. Trotz der Uebermacht schienen unsere Regimenter die Oberhand zu behal- ten, als plötzlich der Rolf Krake heranbraus'te und so entsetzlich Granaten und Bomben auf unsere tapfern Soldaten warf, daß sie weichen mußten. Prinz Friedrich Karl belobte nach dem Kampfe die Braven und fragte die Achtzehner, welche meistens Polen aus der Provinz Posen waren, wie es ihnen in dem Gefechte ergangen sei. „I, sehr kut. Königliche Hoheit," sagte ein Pole, „hätte wir das Schanz richtik kriegt, wenn Kahn verfluchtiker nit gewese wär." (Er meinte den Rolf Krake.) In der Mitte des Monats April beschloß Prinz Friedrich Karl, die Schanzen zu erstürmen. Ganz in der Stille looseten die Re- gimenter, welche Bataillone die Sturmkolonnen bilden sollten. Ihrer 11 bis 12 waren dazu bestimmt. Die Mannschaften nahmen das heil. Abendmahl, um im Vertrauen auf Gott das schwere Werk auszuführen. Nachts Schlag 12 am 17. April traf der Befehl ein, daß die Bataillone um 2 Uhr Morgens am 18. in den Lauf- und Schanzgräben still sich aufstellen sollten. Es geschah. Nun fingen alle preußischen Batterien so furchtbar zu feuern an, daß die Erde erbebte. Die Dänen merkten die Gefahr und machten sich bereit. Ihre Kanonen antworteten und die Regimenter waren auf- gestellt. Sie erwarteten den Sturm in der Morgendämmerung, doch es geschah nichts. Noch immer donnerten die preußischen Ge- schütze; endlich hielt der Feind das Ganze für einen Scheinangriff. Plötzlich hörte Schlag 10 Uhr das Geschützfeuer auf. Im selben Augenblicke brachen die Sturmkolonnen mit Hurrah und Musik auf die Schanzen Nr. 1 bis 6 los. In zwanzig Minuten waren sie größtentheils genommen und die preußischen Fahnen wehten von den feindlichen Wällen. Die ganze Erstürmung geschah in Einem Ruck und in schönster Ordnung. Zwar wehrten sich die Dänen in einigen Werken brav, zwar kam der Rolf Krake herangebraust und feuerte auf die Preußen, doch die Feinde wurden zurückge-
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