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1. Lehrreiche und anmuthige Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 124

1868 - Wesel : Bagel
124 war um die Mittagsstunde, als bei dem Dorfe Benetek die Trup- pen des Generals Fransecky vor der fünffachen Uebermacht der Oesterreicher sich zurückziehen mußten. Da rief der General: „Kinder, weiter dürfen wir nicht zurückgehen, hier müssen wir sterben!" „„Ja, ja, wir halten hier Stand!"" riefen Alle und die Braven wichen nicht. So tapfer auch die erste Armee angriff, sie konnte die Feinde nicht zurücktreiben, denn sie hatte bis Mittag die ganze österreichische Macht auf dem Halse. Es sah daher bedenklich aus. Auf der Höhe von Lipa leitete Benedek die Schlacht. Er glaubte, den Sieg fest in den Händen zu haben und Jubel war bei den Oesterreichern. Denn ihr Mittelpunct und ihre Flügel standen fest. Zwar war General Bittenfeld vorgerückt, war bei Nechanitz auf die sächsische Armee gestoßen und hatte tapfer angegriffen, doch die Sachsen wehrten sich brav, die preußischen Regimenter konnten in den Berg- wegen nicht rasch heran und somit wirkte der Angriff nicht be- deutend. Jeder sah daher nach der Gegend, woher der Kronprinz kommen mußte. Er war früh Morgens aufgebrochen, doch die Wege waren überaus schlecht und man konnte nicht so rasch weiter, als man wohl wollte. Endlich rückten gleich nach 12 Uhr Mittags die ersten Truppen des Kronprinzen an den Feind und der General Voigts-Rhetz sprengte heran und rief: „Der Kronprinz ist da!" Sofort griffen die Regimenter an. Die Garden warfen stürmend Alles vor sich nieder und jagten die Oesterreicher aus den Dörfern. Auf der Höhe von Horonwes standen zwei große Linden, die weit- hin zu sehen waren. Der Kronprinz jagte vor die Reihen. „Wo- hin?" ries man ihm zu. „Dort auf die Linden geht's los!" ant- wortete er. „Draus im Laufschritt!" riefen die Soldaten und bald war man auf der Höhe und nahm im Handumdrehen Chlum. Die österreichische Artillerie richtete ein mörderisches Feuer auf die Garden, doch diese hielten standhaft aus. Benedek wollte durchaus Chlum wieder nehmen. Drei Mal ließ er stürmen, drei Mal wurde er zurückgeschlagen. Nun drangen die Preußen aus Chlum hervor und vernichteten ganze österreichische Brigaden. Auch Bitten- feld ging vorwärts und die westfälischen Regimenter erstürmten das Dorf Problus. Prinz Friedrich Karl bekam dadurch Luft und säumte nicht, rasch vorzugehen. So auf allen Seiten zurückge- schlagen, blieb den Feinden nichts übrig, als die Flucht. Der König sammelte die Reuterei und an ihrer Spitze sprengte er auf die Feinde los. Wild flohen diese, die Preußen jagten nach und hieben nieder, was ihnen vorkam. Die Schlacht war glänzend gewonnen. Der König selbst hatte mit Todesverachtung im Kampfe aus- gehalten. Als er in das stärkste feindliche Granatfeuer ritt^
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