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1. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 28

1868 - Oldenburg : Stalling
28 Dagegen wüthete er unter den andern Feinden, seine Rosse trabten flampfend über Schilde und Leichname dahin, die Achse seiner Wagenräder troff von Blut, und bis zu den Rädern des Sitzes spritzten die Tropfen empor. So drängte er die Fliehen- den in den Strom Skamander und stürzte sich mit dem Schmerle ihnen nach. Bald röthete sich das Wasser von Blut, seine Hände wurden starr vom Morden, und der Stromgott Skaman- der selbst ergrimmte ob des entsetzlichen Würgers. Der Strom fing an zu schwellen, regte seine trüben Finthen auf, wart die Getödteten mit Gebrüll ans Gestade, und seine Brandung schlug schmetternd an den Schild des Achilles. Nur mit Mühe, über die Beste einer losgerissenen Ulme klimmend, erreichte er das User, aber der Flußgott rauschte ihm nach, die Wogen bespülten seine Schultern und raubten ihm den Boden unter den Füßen. Da flehte er Zeus um Erbarmen an gegen den Strom, Athene (Minerva) verlieh ihm Kraft, daß er das Gefilde wieder gewann. Aber der zornige Stromgott rief den benachbarten Fluß Simois zu Hülfe, und erst als Hevhästos mit seinem Feuer die Bäume am Gestade anzündele, die Fische von der Glut angstvoll nach frischem Wasser schnappten, und der Strom endlich selbst in lichten Flammen wogte, flehte er die Göttermutter um Mitleid an. Da löschte Hephästos die Glut und Skantander rollte in seine Ufer zurück. Achilles aber ruhte nicht eher vom Kampfe, bis er den Hektar erlegt und feinem Hingeschiedenen Freunde ein Todtenopfer gebracht hatte. Hierauf wurde der Leichnam des Patroklos ver- brannt und ihm zu Ehren glänzende Leichenspiele veranstaltet. Nur Hektars Leichnam lag wie ein Aas auf dem Felde, und am frühen Morgen spannte Achilles seine Rosse ins Joch, be- festigte den Leichnam am Wagen und schleifte ihn dreimal um das Denkmal des Patroklos. Doch Apollo schützte den Leichnam vor Verwesung, und auch die anderen Götter erbarmten sich über den Tobten. Inzwischen herrschte Trauer im Hause des Königs Priamos, und Geheul und Wehklagen erschallten durch den Palast. Da kam eine Botin der Götter und mahnte den greisen Vater, in das Lager des Achilles zu fahren, um den Sohn auszulösen. Den Worten der Götterbotin vertrauend, ließ Priamos den Wagen anschirren und von Hermes (Mereunus) beschirmt gelangte
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