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1. Erzählungen aus der griechischen Geschichte - S. 220

1868 - Oldenburg : Stalling
220 sack aus dem Rücken und wohnte damals in einer großen Tonne. Alexander, der von ihm gehört hatte, ging zu ihm. Diogenes lag eben vor seiner Tonne und sonnte sich. Als er eine Menge Menschen aus sich zukommen sah, richtete er sich ein wenig auf. Alexander redete lange mit ihm und fand seine Antworten so treffend und geistreich, daß er freundlich zu ihm sagte: „Kann ich dir eine Gunst erweisen?" „Ja," antwortete Diogenes, „tritt mir ein wenig aus der Sonne." — Der König wandte sich um und sagte zu den Umstehenden: „Wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich wohl Diogenes sein!" Auch die Künstler besuchte Alexander fleißig, da er hoffte, durch sie verewigt zu werden, und zeigte sich in seinen Urtheilen über Dinge, die er nicht verstand, oft ein wenig vorlaut. Einst tadelte er an einem Geinälde die unrichtige Zeichnung des Pfer- des und befahl, sein Pferd selbst zur Vergleichung hcrbcizuführen. Es kam und wieherte sogleich dem gemalten entgegen. „Sieh da!' sagte der Maler, „dein Pferd versteht sich bester auf die Kunst als du." — Als der junge König ein andermal mit vieler Anmaßung und weniger Kenntniß über Gemälde sprach, stieß ihn der Maler Apelles leise an und sagte: „Höre doch auf, Alexander! sieh nur, wie die Jungen dort lachen, die mir die Farben reiben." Während Alexander damit beschäftigt war, die nördlichen Völkerschaften wieder zum Gehorsam zu bringen, verbreitete sich in Griechenland das Gerücht von seinem Tode. Sogleich erho- den sich die Griechen, ihre Freiheit wieder zu erringen, und Theben griff die Macedonische Besatzung an. Bald aber nahete Alexander und stand vor Theben, ehe diese Stadt hinlängliche Truppen hatte an sich ziehen können. Nach einem verzweifelten Kampfe unterlag sie der Maccdonischen Tapferkeit und Uebermacht. Die Stadt ward darauf gänzlich zerstört bis auf die Tempel und das Haus des Pin da ros, eines berühmten Dichters; alle Einwohner, mit Ausnahme der Nachkommen dieses Dichters, wurden als Sclaven verkauft. Nachdem er so für Griechenlands Rübe gesorgt hatte, dachte er an die Ausführung seines riesenhaften Planes. In Delphi wollte er die Pythia befragen an einem Tage, wo das Gesetz verbot. Orakel zu erthcilen. Er aber zog die Pythia mit Gewalt in das Heiligthum, und die Priesterin rief: „Mein
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