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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 19

1861 - Freiburg : Herder
Die Reformation in Deutschland. 19 Christensklaven, daher es ihnen ein Leichtes war die größten Flotten mit Ruderknechten zu versehen; die Steuerleute und die eigentlichen Matrosen lieferte die mosleminische Küstenbevölkerung in Europa, Asien und Afrika, sowie freiwillig oder gezwungen die Griechen; ihre besten Kapitäne und Flottenführer waren in der Regel Renegaten. Die Kriegsschiffe waren mit Kanonen, meistens von schwerem Kaliber, be- waffnet, doch wurden die meisten Seeschlachten durch Enterung und Schwertkampf auf den Verdecken entschieden, in welchem die Türken und Barbaresken sehr geübt waren. Die^ nord- § 47. Letztere, die nordafrikanischen Moslemin, hatten Ra!>bstöaten. nicht vergessen, daß sie einst Herren von Sicilien, den Balearen und Spanien gewesen waren, daher herrschte zwischen ihnen und den christ- lichen Südeuropäern ein glühender Haß. Die Barbaresken lauerten nicht nur den christlichen Handelsschiffen auf, sondern wagten auch Lan- dungen an den Küsten, plünderten und brannten, mordeten und schlepp- ten Gefangene in die Sklaverei; die Portugiesen, Spanier und Italie- ner suchten sich daher der nordafrikanischen Hafenplätze zu bemächtigen, wodurch die Marine der Barbaresken vollständig vernichtet worden wäre. In der That hatten die Portugiesen Ceuta, die Spanier Oran, Algier und Tripoli erobert und Karl V. das wichtige Malta den aus Rhodus vertriebenen Johannitern eingeräumt, aber die Sultane S elim und So ly man unterhielten nicht nur große Flotten, sondern unterstützten auch die Seeräuber so nachdrücklich, daß diese größere Unternehmungen wagen konnten. Die kühnsten Korsarenführer waren damals zwei Renegaten aus Lemnos, die Brüder Horuk und Haireddin Barbarossa, die Algier und Tunis durch Gewalt und Verrath eroberten und so förmliche Raubstaaten gründeten. Daher leitete Karl V. 1534 persönlich eine wohlausgerüstete Unterneh- mung gegen Tunis, schlug Haireddins Landmacht, eroberte Tunis sowie die Hasenfestung Goletta, befreite 20,000 Christensklaven und setzte den von den Renegaten vertriebenen Fürsten als seinen Vasallen wieder in den Besitz von Tunis. Französischer Krieg (1536—1538). Z 48. König Franz unterhielt mit den deutschen Protest an- Verbindung ten eine ununterbrochene Verbindung, obwohl er die französi- Protestanten schen Protestanten mit Feuer und Schwert verfolgte; wie Venedig er-mit v. Fran- munterte auch er die ungarische Rebellion und schloß endlich mit Sul- rosenkönig. tan Solyman ein förmliches Bündniß. Die Unternehmung des Kai- sers gegen Tunis benutzte er um den Herzog von Savoyen zu über- fallen, und als der letzte Sforza in Mailand starb, erneuerte er seine Ansprüche auf die Erbschaft und damit den Krieg. Karl V. vertrieb die Franzosen aus Oberitalien, aber sein Einsall in das südliche Frank- reich mißlang vollständig. Die verwüstenden Landungen, welche die türkischen Seeräuber, die Bundesgenossen der Franzosen, an den Küsten Unteritaliens ausführten, bewogen jedoch Papst Paul Iii., welcher sonst Karls V. Uebermacht in Italien mit sehr ungünstigen Augen an- sah, zu Nizza einen Frieden zu vermitteln, in welchem die beiden Friede von Gegner den damaligen Besitzstand gegenseitig anerkannten. Nizza 1538. 2 *
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