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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 23

1861 - Freiburg : Herder
Die Reformation in Deutschland. 23 Heere nacheilen konnte. Er erreichte es auf der Lechauer Haide bei ^ Mühlberg und griff sogleich an, ohne das Geschütz abzuwarten; in Schlacht bei wenigen Augenblicken war das sächsische Heer durchbrochen und in dre ^ 25. April Flucht geworfen, der Kurfürst selbst gefangen. Ein Kriegsgericht ver- 1547. urtheilte ihn zum Tode, welchem Urtheile der Kaiser aber schon aus Rücksicht auf die andern Fürsten keine Folge geben konnte, doch er- gab auf seine Drohung sich das feste Wittenberg (wo Luther am 22. Februar 1546 gestorben war). Johann Friedrich mußte an Moritz (albertinische Linie des sächsischen Hauses) die Kurwürde sowie einen Theil seines Landes abtreten (aus Gotha, Weimar, Jena, Eise- nach , Orlamünde, Altenburg, die Johann Friedrichs Söhnen blieben, entstanden die Fürstenthümer der ernestinischen Linie) und dem Kaiser als Gefangener folgen. Landgraf Philipp ergab sich dem Kaiser, als seine Fürbitter Moritz (sein Schwiegersohn) und Joachim Ii. von Brandenburg das kaiserliche Wort hatten, „daß solche Ergebung dem Landgrafen zur Lebenöstrase, ewigem Gefängniß noch Einziehung der Güter nicht ge- reichen sötte"; er wurde als Gefangener in die Niederlande abgeführt. Das Ikuzsburger Interim (1548). § 59. Im Februar des folgenden Jahres hielt der Kaiser in Augsburg einen Reichstag und ließ durch katholische und prote- stantische Theologen eine Vermittlungsakte entwerfen, nach der man sich im Reiche benehmen sollte, bis alle Streitpunkte durch das Koncil endgiltig entschieden sein würden (Augsburger Interim). Allein Ka- tholiken und Protestanten zeigten sich gleich wenig befriedigt und letztere fügten sich mit wenigen Ausnahmen (Magdeburg und Konstanz) nur aus Furcht vor dem Kaiser. Äarl V. von dem Uursürfien Moritz überfallen. Der paflaucr Vertrag (1552). § 60. Moritz belagerte Magdeburg als Vollstrecker der Reichs- acht, welche über diese Stadt wegen ihres Ungehorsams gegen Kaiser und Reichstag verhängt war. Anscheinend war es dem neuen Kurfürsten sehr ernst, denn er verstärkte sein Heer fortwährend und wurde von pro- testantischen Eiferern deßwegen hart geschmäht, insgeheim aber schloß er ein Bündniß mit mehreren protestantischen Fürsten und Städten, sowie mit dem französischen Könige Heinrich 1l., welchem für seinen Beistand die Biöthümer Kambrai, Metz, Tüll (Toul) und Verden Vertrag von (Verdun) zugesagt wurden. Im April 1552 zog Moritz mit seinem Fncdenwalve Heere in Eilmärschen nach Süden, wo Augsburg ihm Geschütz lie- 5 Mlööl! ferte, Ulm dagegen die Thore schloß. Die Ehrenberger Klause (den Paß aus dem oberen Lechthal nach Innsbruck) nahm er stürmend, wurde aber durch die Meuterei eines Regiments einen Tag aufgehalten, so daß der gichtkranke Kaiser aus Innsbruck nach Villach in Kärnthen flüchten konnte. Karl hatte keine Truppen, kein Reichsfürst unterstützte ihn, denn katholische wie protestantische wollten die Wiederherstellung der kaiserlichen Macht gleich wenig, daher gab er den gefangenen Jo- hann Friedrich von Sachsen frei und überließ seinem Bruder Ferdinand die Unterhandlungen mit Moritzen. Zu Passau kam ein Vertrag zwischen den vornehmsten Reichs-
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