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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 25

1861 - Freiburg : Herder
Die Reformation in Deutschland. 25 braunschweigische Fürstensöhne, über 300 Adelige und 4000 Gemeine fielen, aber Albrecht verlor die Schlacht. Da Moritz durch einen Schuß tödtlich verwundet zwei Tage nach der Schlacht starb, so löste sich das verbündete Heer auf und der Markgraf konnte seinen Raubkrieg er- neuern, bis er endlich unweit Schweinfurt abermals geschlagen nach Frankreich flüchtete; 1557 nach Deutschland zurückgekehrt, starb er im gleichen Jahre zu Pforzheim. Der Augsburger Neligionssrirbc (1555). § 64. Auf dem Reichstage zu Augsburg, auf welchem sich der Kaiser, der in den Niederlanden den Krieg gegen Frankreich leitete, durch Ferdinand vertreten ließ, wurde endlich ein Religio ns friede geschloßen, um „der löblichen deutschen Nation endlichen bevorstehenden Untergang zu verhüten, und damit man desto eher zu freundlicher fried- licher Vergleichung der spaltigen Religion gelangen möge; der Friede soll aber auch dann fortdauern, wenn die gedachte Vergleichung durch die Wege des Generalkoncils, des Nationalkoncils oder Kolloquiums nicht zu Stande kämen". § 65. Es wurde festgesetzt: die protestantischen Stände haben volle Religionsfreiheit und mit den Katholiken Rechtsgleichheit im Reiche, sie behalten die eingezogenen Stifte. Kein Stand soll die Unterthanen eines anderen Standes von ihrer Religion abwendig machen oder in Schutz und Schirm nehmen. Den Unterthanen ist die Auswanderung der Religion wegen gestattet, wenn sie ihre Güter verkaufen und dem Landesherrn für Leibeigenschaft und Nachsteuer billig entschädigen. In den Reichs- städten, wo beide Religionen bisher neben einander bestanden, soll dies fortdauern. Beide Theile machen sich auch für die Zukunft verbindlich, keinem gegen diesen Frieden Handelnden beizustehen, sondern vielmehr dem Angegriffenen zu Hilfe zu kommen. Ein wichtiger Artikel war der sogenannte kirchliche Vorbehalt der Katholiken, daß nämlich Geistliche, welche sich von der alten Religion lossagen, dadurch auch ihrer Aemter und Pfründen verlustig gingen; damit wollten sie verhindern, daß ein Prälat durch seinen Uebertritt zum Protestantismus das Stifts- land zu einer weltlichen und protestantischen Herrschaft mache und so die Mehrheit der Stände im Reichstage eine protestantische werde. Larls Abdankung und Tod (21. Sept. 1558). Deutschlands Lage. § 66. Der Kaiser machte einige schwache Versuche seinem Sohne Philipp die Kaiserkrone zu verschaffen, sah aber bald ein, daß seine Wirksamkeit in Deutschland zu Ende sei, denn gegen ihn, wie er oft sagte, sonst gegen keine andere Macht, waren die deutschen Für- sten beider Glaubensparteien einig. Daher überließ er das deutsche Reich sich selbst und der Regierung seines Bruders Ferdi- nand, übergab am 25. Oktober 1555 die Niederlande seinem Sohne Philipp, entsagte bald darauf der spanischen Krone und legte auch die kaiserliche am 7. September 1556 nieder. Am 10. September schiffte er sich nach Spanien ein und begab sich in das Kloster St. Just bei Placentia unweit Valladolid. Hier lebte er mit wenigen Dienern in völliger Abgeschiedenheit, indem er seinem Sohne nur in wichtigen An- gelegenheiten erbetenen Rath gab, widmete seine Zeit der Andacht und Am 12. Zuli 1554. Reserva- tum eccle- siasticam.
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