1861 -
Freiburg
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Reformation in Deutschland.
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braunschweigische Fürstensöhne, über 300 Adelige und 4000 Gemeine
fielen, aber Albrecht verlor die Schlacht. Da Moritz durch einen Schuß
tödtlich verwundet zwei Tage nach der Schlacht starb, so löste sich das
verbündete Heer auf und der Markgraf konnte seinen Raubkrieg er-
neuern, bis er endlich unweit Schweinfurt abermals geschlagen nach
Frankreich flüchtete; 1557 nach Deutschland zurückgekehrt, starb er im
gleichen Jahre zu Pforzheim.
Der Augsburger Neligionssrirbc (1555).
§ 64. Auf dem Reichstage zu Augsburg, auf welchem sich der
Kaiser, der in den Niederlanden den Krieg gegen Frankreich leitete,
durch Ferdinand vertreten ließ, wurde endlich ein Religio ns friede
geschloßen, um „der löblichen deutschen Nation endlichen bevorstehenden
Untergang zu verhüten, und damit man desto eher zu freundlicher fried-
licher Vergleichung der spaltigen Religion gelangen möge; der Friede
soll aber auch dann fortdauern, wenn die gedachte Vergleichung durch
die Wege des Generalkoncils, des Nationalkoncils oder Kolloquiums
nicht zu Stande kämen".
§ 65. Es wurde festgesetzt: die protestantischen Stände haben volle
Religionsfreiheit und mit den Katholiken Rechtsgleichheit im Reiche, sie
behalten die eingezogenen Stifte. Kein Stand soll die Unterthanen eines
anderen Standes von ihrer Religion abwendig machen oder in Schutz und
Schirm nehmen. Den Unterthanen ist die Auswanderung der Religion
wegen gestattet, wenn sie ihre Güter verkaufen und dem Landesherrn
für Leibeigenschaft und Nachsteuer billig entschädigen. In den Reichs-
städten, wo beide Religionen bisher neben einander bestanden, soll dies
fortdauern. Beide Theile machen sich auch für die Zukunft verbindlich,
keinem gegen diesen Frieden Handelnden beizustehen, sondern vielmehr
dem Angegriffenen zu Hilfe zu kommen. Ein wichtiger Artikel war
der sogenannte kirchliche Vorbehalt der Katholiken, daß nämlich
Geistliche, welche sich von der alten Religion lossagen, dadurch auch
ihrer Aemter und Pfründen verlustig gingen; damit wollten sie verhindern,
daß ein Prälat durch seinen Uebertritt zum Protestantismus das Stifts-
land zu einer weltlichen und protestantischen Herrschaft mache und so
die Mehrheit der Stände im Reichstage eine protestantische werde.
Larls Abdankung und Tod (21. Sept. 1558). Deutschlands Lage.
§ 66. Der Kaiser machte einige schwache Versuche seinem Sohne
Philipp die Kaiserkrone zu verschaffen, sah aber bald ein, daß seine
Wirksamkeit in Deutschland zu Ende sei, denn gegen ihn, wie er oft
sagte, sonst gegen keine andere Macht, waren die deutschen Für-
sten beider Glaubensparteien einig. Daher überließ er das
deutsche Reich sich selbst und der Regierung seines Bruders Ferdi-
nand, übergab am 25. Oktober 1555 die Niederlande seinem Sohne
Philipp, entsagte bald darauf der spanischen Krone und legte auch die
kaiserliche am 7. September 1556 nieder. Am 10. September schiffte
er sich nach Spanien ein und begab sich in das Kloster St. Just bei
Placentia unweit Valladolid. Hier lebte er mit wenigen Dienern in
völliger Abgeschiedenheit, indem er seinem Sohne nur in wichtigen An-
gelegenheiten erbetenen Rath gab, widmete seine Zeit der Andacht und
Am 12. Zuli
1554.
Reserva-
tum eccle-
siasticam.