Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der neueren Zeit - S. 49

1861 - Freiburg : Herder
Deutschland von dem Passauer Bertrage bis zum dreißigjährigen Kriege. 49 daß die kirchliche Disciplin in seinen Ländern wieder hergestellt wurde und das gemeine katholische Volk in der Religion genücsinden Unter- richt erhalte (Katechismus des Kanisius). Er führte nur mit den Türken Krieg, mußte aber einen nachthei- ligen Waffenstillstand schließen, weil eine starke ungarische Partei sich lieber von dem Sultan einen Fürsten geben ließ, als daß sie dem deutschen Könige gehorchte. Seine Länder theilte Ferdinand I. unter seine drei Söhne: Mar, Ferdinand, Karl. Die Grumbachi- schen Hän- del. Mar Ii. (1564-1576). § 123. Max hatte als Prinz eine gewisse Hinneigung zum Pro- Des Kaisers testantismus gezeigt, so daß manche sogar seinen Uebertritt erwarteten; ^"leranz. solcher erfolgte keineswegs, aber der Kaiser gewährte in seinen Erblanden den Protestanten Freiheiten wie kein anderer katholischer Fürst, und noch weniger ahmte des Kaisers Toleranz irgend ein protestantischer Fürst in Betreff der Katholiken nach. Die Folge war, daß sich der Protestantismus in den österreichischen Städten, unter dem Abel und dessen Unterthanen sehr ausbreitete. Mar Ii. machte lieber diese Zugeständnisse, als daß er es zu Unruhen und Ausständen kommen ließ, und glaubte überdies die Vertheidigung der Kirche ihrer geistigen Macht überlassen zu dürfen. s 124. Unter seiner Regierung ereignete sich die letzte große Fehde in Deutschland. Der fränkische Edelmann Wilhelm von Grumbach hatte mit seinem Lehensherru, dem Bischof von Würz- burg, einen langjährigen Streit, und griff zweimal zu den Waffen. Als bei einem Ueberfalle der Bischof am 15. April 1558 erschossen wurde, verfiel Grumbach der Acht, gewann aber den Herzog Johann Friedrich von Sachsen-Gotha, den Sohn des bei Mühlberg gefangenen Kurfürsten für sich, der sich abenteuerlichen Hoffnungen hingab. Allein seine nächsten Verwandten vollstreckten die Reichsacht gegen ihn und nöthigten Gotha zur Uebergabe (1567); er starb nach vielen Jahren als Gefangener des Kaisers, Grumbach aber wurde auf un- menschliche Weise hingerichtet. § 125. Mar Ii. war kein Feldherr und überdies beständig in Geld- verlegenheit, daher blieb er auch im Kriege gegen die Türken im Nachtheile. Im Jahre 1566 stürmte der alte Svlyman noch einmal mit aller seiner Macht gegen Oesterreich vor, fand aber vor Szigeth, in welchem der kroatische Held Graf Zr in yi befehligte, einen ganz uner- warteten Widerstand; während er die kleine Feste mit Geschütz und wüthenden Stürmen bedrängen ließ, starb er (4. September), Zrinyi aber siel am 7. bei einem Ausfälle und der Rest der Besatzung sprengte sich selbst mit den stürmenden Türken in die Luft. Mar Ii., der mit wenigstens 80,000 Mann ein festes Lager bei Raab bezogen hatte, schloß mit Solymans Sohn Selim Ii. einen Frieden auf acht Jahre, der nach seinem Ablause verlängert wurde; der gute Kaiser starb 12. Oktober 1576. Ihm folgte sein ältester Sohn: Rudolf Ii. (1576—1612), Türken- krieg c. Svlyman f am 4. Sep- tember 1566 vor Szigeth. § 126. Den er noch bei seinen Lebzeiten zum Könige von Un- garn und Böhmen hatte krönen lassen. Rudolf war ein Freund von schönen Pferden und Kunstwerken, beschäftigte sich viel mit Chemie Lumüuer, Wrltg. Iii. «
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer