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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 53

1861 - Freiburg : Herder
Deutschland von dem Passauer Vertrage bis zum dreißigjährigen Kriege. 53 Nähe von Pampeluna geboren. Er zeichnete sich als Krieger aus, wurde aber 1521 bei der Verteidigung der Citadelle von Pampe- luna schwer verwundet, vertiefte sich auf seinem Krankenlager in die Betrachtung des Lebens Jesu und der Heiligen und beschloß in Zu- kunft lediglich dem Dienste Christi zu leben. Er bereitete sich durch Ascese sowie durch eine Wallfahrt nach Jerusalem vor, erlernte unter den Knaben in der Schule zu Barcelona die Anfangsgründe der lateini- schen Sprache, studierte hierauf zu Alkala und Salamanka, seit 1528 zu Paris. Hier schloßen sich ihm Franz Xavier, Lefevre, Lainez, Rodriguez, Bobadilla und Salmeron an, junge Männer von ausgezeichneten Talenten, denen sich le Jap, Koduri und Brouet zugesellten. Im Jahr 1537 wurden sie zu Priestern ge- weiht (nur Lefevre war schon früher Priester), 1538 legten sie in Rom Paul Iii. den Entwurf eines neuen Ordens vor, der 1540 durch päpstliche Bulle seine volle kirchliche Berechtigung erhielt. Ignaz starb 31. Juli 1556 , als sein Orden, die Gesellschaft Jesu, bereits 1000 Mitglieder in allen Ländern und Missionäre in beiden Indien zählte. 8 135. Die von Ignaz entworfene und von seinem Nachfolger Lainez durchgesührte Verfassung des Ordens ist in den Haupt- zügen folgende: die Generalkongregation (die Gesammtheitdervon allen Professen gewählten Repräsentanten) ernenutden Ordensgeneral, der in Rom wohnt und unmittelbar dem Papste unterworfen ist; ihm steht ein Admonitor zur Seite und fünf aus den Nationen gewählte Assi- stenten; dann folgen die Vorgesetzten über einzelne Länder und Pro- vinzen, oder die Provinciale. Der General wählt aus den Pro- fessen die Präsides der Profeßhäuser, die Rektoren der Kollegien sowie die Superioren der Filialkollegien, die nur ihm verantwortlich sind, aber von einem Admonitor und Assistenten berathen werden. Nach allseitiger, langer und strenger Vorbereitung und Prüfung gelangt der Ordenskandidat endlich zu dem Grade eines Orolkssus oder Coadjutor spiritualis. Die Ordensgesellschaft gliedert sich: 1) in Novizen; 2) Scholastiker, d. h. die den Studien obliegen; 3) Koadjutoren, entweder in geistlichen Dingen, oder in zeitlichen, d. h. Laienbrüder für den Dienst und Handarbeiten; 4) Professen, aus denen die Vorgesetzten gewählt werden. Die Provinciale berichten monatlich an den General, die Präsides, Rektoren und Superioren jedes Vierteljahr; der Orden gleicht also einem wohlgeordneten Heere nach Auswahl, Disciplin und Subordination. Ihren Kampf für die Kirche führten die Jesuiten als Prediger, Beichtväter, Missionäre und Lehrer, je nachdem einer seinem besonderen Berufe nach strenger Prüfung zugewiesen wurde. Als Missionäre stehen die Jesuiten ünerreicht da; sie haben in China, Japan und Ostindien das Christenthum mit wunderbarem Erfolge ausgebreitet, ebenso in den weiten Ländern Amerikas; sie gründeten in Paraguay einen christlichen Jndianerstaat und leisteten den Beweis, daß die Stämme der Wilden der christlichen Kultur zugeführt werden können, ohne daß deren Lebenskraft in der Wurzel zerstört wird, wie man heute zu behaupten pflegt, nachdem die Kolonieen der Jesuiten durch rohe Gewalt zerstört sind. Ihre Schulen waren nach selbst dem Zeug- nisse ihres Gegners Johannes Sturm vortrefflich, auch Bako von
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