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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 81

1861 - Freiburg : Herder
Die englische Revolution und das Zeitalter Ludwigs Xiv. 81 theidiguvgszustand, die Zeughäuser nicht versehen, wenige Soldaten im Dienste, als Ludwig mit ohnehin weit überlegener Macht angriff. Wahrend die holländische Flotte unter Ruyter und dem jüngeren Tromp die englisch-französische Flotte im Schach hielt, suchte Johann de Witt durch Unterhandlungen Zeit zu gewinnen, allein die Forderungen Ludwigs waren so maßlos, daß das holländische Volk mit dem Muthe der Verzweiflung den Kampf aufnahm. Der 22jährige Wilhelm von Oranien wurde an die Spitze gestellt und vernichtete zuerst die beiden de Witt, indem er sie dem Pöbel als von Ludwig erkaufte Ver- räther bezeichnen ließ, führte aber auch den Krieg mit Einsicht und Fe- stigkeit, obwohl er gegen die französischen Marschälle keine einzige Schlacht gewann. Allgemeiner Krieg (1673-1678). § 212. Zuerst nahm sich der Kurfürst Friedrich von Bran- denburg der Holländer an, weil sein Herzogthum Kleve von den Franzosen bedroht war, dann auch der Kaiser, aber weder der Kur- fürst noch der kaiserliche Feldherr Monte kukkuli, die beide ausgezeich- nete Krieger waren, vollbrachten etwas Bedeutendes, weil sie durch die Freunde Ludwigs, die er im Reiche selbst geworben hatte, ver- rathen oder verhindert wurden, daher der Kurfürst bald Frieden schloß. § 213. Allein die Ueberzeugung, daß mit dem Sturze Hollands die Herrschaft Ludwigs Xiv. über ganz Europa entschieden sei, wirkte so mächtig, daß der Kaiser, Spanien, Lothringen, Dänemark, Branden- burg und das übrige deutsche Reich (1673—1674) sich allmälig gegen die französischen Uebergriffe verbündeten. Das französische Heer am Ober- rhein führte Turenne, jenes in den Niederlanden Luxembourg, welche beide wie Vandalen und Türken raubten, brannten und verwüsteten, aber auch die ihnen gegenüber stehenden schlecht geführten oder verratheven Heere schlugen. Erst Montekukkuli that Turennes Sieges- und Verheerungszügen am Oberrhein Einhalt und als der französische Feldherr bei Sasbach unweit Achern im Badischen (27. Juli 1675) durch eine Kanonenkugel siel, wurden die Franzosen über den Rhein zurückgetrieben, aber nicht gehindert, in der Pfalz diesseits und jenseits des Rheins, im Breisgau und Badischen Städte zu Dutzenden und Dörfer zu Hunderten niederzu- brennen, sowie Kehl und Freiburg zu erobern. Die Holländer, die von der erdrückenden Uebermacht durch die Dazwischenkunft der Verbün- deten und den Frieden mit England befreit waren, aber zu Lande im Nachtheil blieben und den Helden Ruyter (am 27. April 1676) in der Seeschlacht bei Katania verloren hatten, schloßen einen Se- paratfrieden, der in einen allgemeinen überging (Friede zu Nymwe- gen 5. Februar 1679). Sie verloren nichts, Spanien dagegen die Franchekomtö, die Festungen von Valenciennes bis Maubeuge, das deutsche Reich Freiburg im Breisgau und mit Ausnahme Straßburgs die Reichsstädte im Elsaß. Der große Kurfürst besiegt die Schweden bei Fehrbellin (28. Juni 1675). § 214. An Ludwig war auch der größte Theil des schwedischen Adels verkauft, welcher die Gewalt in Händen hatte, daher ein schwe- Bumüller, 2£fug. 111. p
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