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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 85

1861 - Freiburg : Herder
Die englische Revolution und das Zeitalter Ludwigs Xiv. 85 durch ungeeignete Personen. Sie verordnet Freiheit der Wahlen in das Parlament, Freiheit der Rede für die Mitglieder des Parlaments, das Recht der Unterthanen Waffen zu tragen und dem Monarchen Bitt- schriften einzureichen. § 222. Jakob Ii. landete am 11. Mai 1689 bei Kiúsale an der Küste Irlands und sah sich bald im Besitze des größten Theils der Insel, allein am 11. Juli 1690 wurde er an der Boyve von Wilhelm gänzlich geschlagen und flüchtete abermals nach Frankreich, in Irland aber wiederholte der Oranier die Gräuel aus der Zeit Elisa- Bedrückung b-,h« °°d Kr°mw°M Neuer Krieg Ludwigs Xiv. (1689—1697). § 223. Als im Jahre 1685 die pfälzische Linie Simmern aus- starb, sprach Ludwig die Allodialgüter derselben (d. h. die Besitzungen, die nicht Reichslehen waren) als Erbe für den Herzog von Orleans an, dessen Gemahlin eine pfälzische Prinzessin aus der Linie Simmern war. Dieser Uebergriff bewog 1686 die deutschen Fürsten zu einem Bündnisse, welchem bis 1690 fast alle europäischen Mächte beitraten. Ludwig begann den Krieg durch raschen Ueberfall der Rheinlande, die er äusplündern und in den Jahren 1689 bis 1693 in eine Wüste Mordbrenne- verwandeln ließ, um auf solche Weise die französische Westgränze gegen re,( den Angriff der deutschen Heere zu decken. Damals verbrannten die Franzosen z. B. Worms, Speyer mit dem Dome, Frankenthal, Oppenheim, Mannheim, Heidelberg, die Städte an der Bergstraße, Durlach, Bruchsal, Rastatt, Alzei, Oberwesel, Kreuznach, Andernach rc., im Ganzen 1400 größere Ortschaften; die Einwohner wurden ausgeraubt, mißhandelt, oft getödtet, im kälte- sten Winter in das Freie hinausgetrieben, die Obstbäume umgehaueu, die Reben ausgerissen. § 224. Dennoch wurde der Krieg von deutscher Seite mit gerin- ger Thätigkeit geführt, denn der beste Theil der kaiserlichen Streitkräfte war mit den Türken beschäftigt und die deutschen Fürsten konnten sich nicht zum Aufgebot aller Kräfte verstehen, einzelne blieben ohnedem mit Ludwig in Verbindung. In den Niederlanden siegte der Marschall von Luxembourg bei Fleurus, Steenkerken und Neerwiv- I690 bis den, in Italien Kativat über den Herzog von Savoyen bei "93. Staffarda und Marsaglia, während Ludwig von Baden und der Reichsmarschall von Thüngen mit ihren unzureichenden Truppen die französischen Mordbrenner nicht immer hindern konnten, bis tief in Schwaben vorzudringen. Nur zur See wandte das Glück dem „großen" Könige den Rücken; Admiral Tourville hatte über die englische und holländische Flotte bedeutende Vortheile errungen (1690), als ihm Ludwig befahl (1692) die weit überlegene feindliche Macht anzugrei- fen ; Tourville mußte gehorchen und verlor in der Seeschlacht bei La Hogue nach der tapfersten Gegenwehr fast sämmtliche Schiffe, so 29. Mai daß England vor einer französischen Landung unter der Fahne Jakobs Ii. ^92. gesichert war. Deßwegen entschloß sich der Oranier zum Frieden, der Herzog von Savoyen folgte seinem Beispiele und dem deutschen Reich blieb keine andere Wahl, als den von Ludwig angebotenen Frieden an- friere zunehmeu; der französische König gab alle in diesem Kriege gemachten "1697a''
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