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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 91

1861 - Freiburg : Herder
Rußland und Preußen kommen empor. 9t § 236. Sein Sohn Wasiljei Iv. (Basilius) vereinigte Rjäsan isoöbis mit Rußland, entriß den Polen Smolensk und Severien (südlich lo 3> von Smolensk)und machte das Chanat Kasan tributpflichtig. Jwaniv., 3wan iv der Schreckliche, bezwang die Chanate Kasan und Astrachan, die ^158°) nogaischen Tataren bis an den Terek, einen Theil der donischen Borgänger Kosaken, die Baschkiren, das Chanat Turan (am Mittlern Obi Petersd.gr. und Jrtisch) und bekriegte Polen, Lithauen und die Schwertbrüder; er nahm den Titel Czar, d. h. König, Großkönig, an. Mit seinem Sohne Fe odor I. erlosch 1598 der männliche Stamm Ruriks, und sein Schwager Boris Godunow bestieg den Thron; dieser dehnte die Leib- eigenschaft auch über diejenigen Bauern aus, welche bisher freies Zugrecht besessen hatten. Er wurde 1605 mit polnischer Hilfe von einem ehe- maligen Mönche Jakob Otrepiew gestürzt, welcher sich für den Erb- prinzen Demetrius ausgab, der nach Boris Versicherung gestorben war (wahrscheinlich von Boris ermordet). Der falsche Demetrius wurde 1606 durch einen nationalen Aufstand gestürzt, allein Rußland wurde gleichzeitig von den Polen, Tataren und Schweden angegriffen, so daß der (1613) neu gewählte Czar Michael aus dem Hause Romanow, von mütterlicher Seite aus dem Stamme Ruriks, den Schweden Jn- germanland und Karelien, den Polen Severien, Smolensk und Tschernigow überlassen mußte; diese Provinzen eroberte jedoch schon sein Nachfolger wieder. Rußland wird Großmacht durch Peter den Großen (1689—1725). Peter I. erringt die Herrschaft (1669); verschafft sich die Mittet der Eioiti- sation zur Ausführung seiner Entwürfe. 8 237. Dem blödsinnigen Czar Iwan (1682—1689) sollte sein junger Halbbruder Peter als Mitregent zur Seite stehen und seiner Zeit auf dem Throne folgen, er wurde jedoch von seiner Schwester Sophia verdrängt, die einige Große und die Strelitzen (d. h. Schützen, die russischen Prätorianer oder Janitscharen) auf ihre Seite gebracht hatte, allein schon in seinem 17. Jahre bemächtigte er sich durch 1689. einen Handstreich der Gewalt, schloß seine Schwester in ein Kloster ein, ließ jedoch Iwan den Titel Czar bis an seinen Tod (1696) fort- führen. 8 238. Peter erkannte, daß Rußland trotz seiner Ausdehnung und Volksmasse selbst kleineren Staaten, z. B. Schweden nicht gewachsen sein und nur eine untergeordnete Stellung einnehmen könne, so lange es sich die Künste des Krieges und Friedens, welche das christliche Europa entwickelt hatte, nicht aneignen würde. Daher beförderte er die Einwanderung fremder, besonders deutscher Gewerbsleute und berief Ossiziere und Seefahrer nach Rußland zur Heranbildung einer geregelten Land- und Seemacht. Hierauf besuchte er selbst Deutsch- 1697. land, Holland, Frankreich und England, widmete dem Seewesen seine besondere Aufmerksamkeit und verpflanzte alsdann die Früchte seiner Erfahrungen mit der Energie eines genialen Despoten nach Rußland. Durch strenge Gesetze wollte er auch die barbarischen Gewohnheiten seines Volkes wegschaffen, was ihm natürlich nicht gelingen konnte;
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