1861 -
Freiburg
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Zeitalter der Revolution.
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lime und drängte die Oesterreicher über Wipper, Sieg, Lahn bis an
den Main zurück und umschloß Mainz auf dem rechten Stromufer.
Aber bald darauf schlug der österreichische General Ouosdanovich
ein französisches Korps bei Handschuchsheim, Wurmser eines bei
Mannheim, Klairfait ein drittes bei Höchst; dieser erstürmte am
29. Oktober das feindliche Lager vor Mainz, zwang am 21. November
Mannheim zur Uebergabe und ging auf das linke Rheinufer über. Am
1. Januar 1796 trat auf dieser Seite Waffenstillstand ein. Im See-
kriege hatten die Franzosen durch die Engländer nur Niederlagen erlit-
ten, daher konnten sie es auch nicht verhindern, daß eine englische Flotte
am 27. Juni 6000 Emigranten und Vorräthe für eine ganze Armee
auf der schmalen, fast drei Stunden langen Halbinsel Ouibsron
(in der Bretagne) ausschifften, wodurch der Aufstand der Chouans
und Vendeer neu belebt werden sollte. Aber am 6. Juli warf der
General Hoche die vorgerückten royalistischen Haufen in die Halbinsel
zurück, schlug sie am 16. bei einem Ausfälle und erstürmte am 20. und
21. die Schanzen; nur 800 Emigranten retteten sich auf die englischen
Schiffe, 711 Gefangene mußten nach dem Befehle des Konvents er-
schossen werden.
Der Cntscheivungskampf von 1796. Präliminarfriede 311 Leoben (18. Äpril);
Friede 3u Lampo Formio (17. Oktober 1797).
§ 326. Im Juni des folgenden Jahres ging Jo urdan bei
Neuwied über den Rhein und drängte die schwache österreichische
Heeresabtheilung bis Wetzlar zurück, als Erzherzog Karl, der Bru-
der des Kaisers, vom Oberrhein herbeieilte, die Franzosen bei Wetz-
lar und Uckerath (15. und 19. Juni) warf und über den Rhein
zurückdrängte. Am 4. Juni war aber Moreau bei Straßburg
über den Rhein gegangen und zwang durch die Schlachten bei Malsch
und Neresheim den Erzherzog zum Rückzuge bis Ingolstadt, erhob
in Schwaben ungeheure Brandschatzungen, während Jourdan wieder
hervorbrach, die Oesterreicher über Sieg, Lahn und Main zurücktrieb, in
Franken ärntete wie Moreau in Schwaben und das Heer des Erz-
herzogs bereits überflügelte. Da ging dieser plötzlich mit 20,000
Mann Kerntruppen über die Donau, erreichte und schlug Jourdans
Vortrab bei Th einig (22. August), Jourdan bei Amberg (24. August)
und noch einmal bei Würzburg (3. September), worauf das fran-
zösische Heer in wilder Flucht dem Rhein zueilte, aber noch großen
Verlust durch die Bauern im Odenwald und Spessart erlitt. Nun
war auch Moreau, der bis gegen München vorgedrungen war, zum
Rückzuge genöthigt, welchen er auf meisterhafte Weise bewerkstelligte; der
Erzherzog aber eroberte vor Jahresschluß den starken Brückenkopf von
Hüningcn sowie das Fort Kehl.
Napoleon Lonaparte in Gberitalicn (1796—1797).
8 327. In Oberitalien eröffnete der funge General Napo-
leon Bonaparte den Feldzug mit 40,000 Mann gegen die wenig-
stens doppelt so starken Oesterreicher und Piemontesen, siegte vom 11.
bis 21. April bei Montenotte, Dego, Millesimo, Ceva,
Mondovi und zwang den König von Sardinien zum Frieden und zur
Napoleon I
geb. 15.Aiig
1769.