1861 -
Freiburg
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Geschichte der neueren Zeit.
17.-19. Juni
1799.
Schlacht bei
Zürich 25 bis
26. Septbr.
1799.
französische Heer unter Jourdan am 20. März bei Oftrach und am
25. bei Stockach (Liptingen) besiegt hatte. Er drang hierauf in die
Schweiz vor, drängte die Franzosen unter Masse na (Juni) hinter
die Limmath zurück, mußte aber zwei Monate unthätig stehen bleiben
und den Erfolg der Operationen in Italien abwarten.
§ 340. Das französische Heer in Oberitalien unter Scherer wurde
von dem österreichischen Feldzeugmeister Kray vom 26. März bis
5. April wiederholt geschlagen und Mantua eingeschloffen. Als Su-
warow sich mit den Oesterreichern vereinigte und den Oberbefehl über-
nahm, wurde Moreau (27. April) bei Kassano besiegt und rasch
bis hinter Turin zurückgedrängt. Dadurch sah sich das französische Heer
in Neapel unter Makdonald gezwungen nach Oberitalien zu eilen,
aber Suwarow warf sich ihm an der Trebia entgegen und nach einer
mörderischen Schlacht rettete der französische Feldherr nur Trümmer
seines Heeres an die ligurische Küste. Gleichzeitig unterlagen die Re-
publikaner in Neapel den Kalabresen und Lazzaroni, welche von
englischen, russischen und türkischen Kriegsschiffen unterstützt wurden und
nach dem Siege furchtbare Gräuel verübten.
§ 341. Das Direktorium verstärkte das Heer in Piemont und
gab ihm in Joubert einen neuen Feldherrn; derselbe wurde aber bei
Novi (15. August) gleich im Anfang der Schlacht durch einen öster-
reichischen Scharfschützen erschossen und das Heer nach neunstündigem
Kampfe vollständig geschlagen. Dasselbe Schicksal traf es im Spätherbste
bei Savigliano und Fossa no, so daß den Franzosen von Bona-
partes Eroberungen nur Genua blieb.
Niederlagen der Nüssen in der Schweiz und Holland, Auslosung der Koalition.
8 342. Noch standen sich Massen« und der Erzherzog Karl
in der Schweiz gegenüber; da mußte dieser an den Mittelrhein ab-
rücken, seine Stellung aber nahmen 30,000 Russen unter Korsakow
sowie ein österreichisches Korps unter Hotze ein. Zugleich drang im
Rücken Massenas Suwarow in das Gebirge, erstürmte den Paß
des Gotthard und kam unter fortwährenden Gefechten an den Vier-
waldstätter See. Aber drei Tage vorher hatte Massvna das russisch-
österreichische Heer vollständig geschlagen, daher mußte sich Suwarow
unter unsäglichen Schwierigkeiten durch das schwyzerische Muotta-
thal nach Glarus über den Pragel, von Glarus über den Panirer
Paß nach Graubünden wenden, wo er endlich vor den französischen
Angriffen Ruhe fand. Dann rückte er nach Oberschwaben und zog
die Trümmer des Heeres unter Korsakow an sich.
§ 343. Jämmerlich mißlang im gleichen Herbste eine englisch-
russische Expedition nach Holland; das unter dem Herzog von
Jork gelandete Heer wurde von Brune dermaßen in die Enge getrie-
den , daß es nur auf die Bedingung freien Abzug erhielt, wenn 8000
französische Kriegsgefangene von Seite Englands herausgegeben würden.
Kaiser Paul, Katharinas Ii. Sohn und Nachfolger, wurde durch die
Unfälle seiner Heere, an denen die Verbündeten, namentlich die Oester-
reicher, Schuld sein mußten, so erzürnt, daß er sich vom Bunde los-
sagte und seine Truppen zurückrief.