1861 -
Freiburg
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Das Soldatenkaiserthum.
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Napoleon in Spanien (November und Vecember 1808).
§ 363. Mit 200,000 Mann trat er in Spanien auf, sprengte
am 10. November bei Burgos das Centrum der spanischen Auf-
stellung, am 10. und 11. den linken Flügel bei Espinosa, am 23.
den rechten bei Tudela, am 30. ließ er den Paß von Somosierra
erstürmen und zog am 4. December in Madrid ein. Er glaubte,
die Hauptsache sei gethan und kehrte nach Paris zurück; ein englisches
Hilfsheer unter Moore wurde von dem Marschall So ult bei Ko-
runna geschlagen und zur Einschiffung gezwungen, Korunna und
Ferrol genommen, selbst Op orto erstürmt, das heldenmütige Sa-
ragossa am 21. Februar 1809 zur Ergebung genöthigt. Die pyre-
näische Halbinsel wäre unfehlbar in Napoleons Gewalt gekommen,
wenn Oesterreich den Kampf nicht erneuert hätte; dadurch aber
blieb Spanien für Napoleon eine blutende Wunde, die mit der Zeit ge-
fährlicher wurde.
Oesterreichs Krieg gegen Napoleon (1809). Hofer, Schill.
§ 364. Die österreichische Hauptarmee drang unter dem Erz-
herzog Karl an den Lech vor, allein sie wurde von Napoleon, der haupt-
sächlich die Rheinbundstruppen verwandte, durch die Treffen und
Schlachten bei Thann, Pfaffenhofen, Rohr, Abensberg,
Landshut, Eckmühl und Regensburg (19.—23. April) zum
Rückzug nach Böhmen genöthigt, während er selbst im Donauthale
gegen Wien vordrang, wo er am 13. Mai einzog. Unterdessen näherte
sich der Erzherzog der Hauptstadt von Böhmen her, Napoleon ging
daher am 21. über die Donau, wurde aber durch die furchtbare
Schlacht bei Aspern mit ungeheurem Verluste über die Donau 2t.-22.Mat
zurückgeworfen. Er konnte jedoch sein Heer durch neue Truppenmaffen 1809*
ergänzen, während der Erzherzog ohne Verstärkung blieb; daher gewann
Napoleon am 5. und 6. Juli, wiewohl nur mit unerhörten Opfern,
die große Schlacht bei Wagram. Dieser folgte am 12. Juli der
Waffenstillstand von Znaym und am 14. Oktober der Friede
von Wien.
§ 365. Oesterreich bezahlte außer den ungeheueren Kontributionen
81 Millionen Gulden, trat an Bayern Salzburg, Berchtesgaden,
das Jnnviertel und einen Theil des Hausruckviertels ab; ferner
den Villacher Kreis von Kärnthen, überdies Krain, Trieft,
Görz und Montfalkone, den größeren Theil von Kroatien,
Fiume, das ungarische Küstenland und Istrien, so daß der
Thalweg der Save die Gränze bildete (aus diesen Gebieten schuf Na-
poleon den neuen Staat Jllyrien); an das Großherzogthum War-
schau verlor es den größten Theil Galiziens, an Rußland den Tar-
nopoler. Kreis, im Ganzen mehr als 2000 ^Meilen mit 3*/2 Mil-
lion Einwohnern. Den Rheinbundsfürsten schenkte der Friede die Be-
sitzungen des Deutschordens innerhalb ihrer Gränzen.
8 366. Beim Anfang des Krieges erhoben sich die treuen Tyro- ^ufstande^/
ler, welche Napoleons Machtspruch 1805 Bayern zugeschieden hatte. dervölkcrge-
Im April wurden die bayerischen Besatzungen vertrieben oder gefangen;
einen Angriff im Juni wiesen die Tyroler, von einem kleinen österreichi- vesponsmus.