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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 146

1861 - Freiburg : Herder
146 Geschichte der neueren Zeit. Truppen zu ihm überging, die ihn bekämpfen sollten, daher floh Lud- wig Xviii. nach Gent, Napoleon aber zog den 20. Marz in Paris ein. Er versprach den Franzosen eine freie Verfassung und Europa den Frieden, doch die in Wien versammelten Monarchen er- klärten ihn in die Acht und setzten ihre Heere in Bewegung. § 381. Da stürzte stch Napoleon mit 120,000 Mann auf die Heeresmacht, die unter Wellington und Blücher in den Niederlan- den stand und schlug Blücher (am 16.) in der mörderischen Schlacht bei Ligny (Fleurus), während Ney den Herzog von Wellington bei Ouatrebras beschäftigte. Napoleon glaubte die Preußen entmuthigt und sandte ihnen den Marschall Grouchy nach, er selbst griff am 18. Wellingtons Stellung bei Waterloo an. Dieser aber behauptete sie in einem furchtbaren Kampfe, bis Blücher mit dem größeren Theile seines Heeres eintraf (der andere bekämpfte Grouchy bei Wawre) und die Franzosen in wilde Flucht warf. Sie konnten sich nirgends mehr sammeln und schon am 7. Juli zogen die Sieger in Paris ein. Napoleon hatte am 22. Juni die Krone abermals niedergelegt und begab sich am 8. Juli zu Rochefort auf das englische Linienschiff Beüe- rophon; er fand jedoch in England kein Asyl, sondern wurde auf An- ordnung der Verbündeten nach der fernen Felseninsel St. Helena ge- bracht (wo er unter strenger Ueberwachung bis 5. Mai 1821 lebte). 8 382. Sein Schwager Murat hatte ihn 1813 nach der Schlacht von Leipzig im Stiche gelassen, als ihm die Verbündeten den Besitz Neapels zusicherten; er mißtraute jedoch und schlug nach Napoleons Rückkunft von Elba los, indem er die Einheit und Unabhängig- keit Italiens verkündete. Er rückte bis an den Po vor, hier aber schlugen ihn die Oesterreicher, trieben ihn vor sich her und endlich aus Italien hinaus. Als er Napoleon nachahmend in Kalabrien landete, wurde er in Pizzo gefangen und am 13. Oktober erschossen. Der zweite pariser Friede (20. November 1615). § 383. Die verbündeten Monarchen waren diesmal weniger gnädig, denn Frankreich verlor die Festungen Landau und Saarlouis, mußte 700 Millionen Franken bezahlen, 150,000 Mann in 17 festen Plätzen drei Jahre lang unterhalten und die geraubten Kunst- schätze zurückgeben. Die Staatenordnung Europas erhielt folgende Gestalt: Bel- gien und Holland wurden zu einem Königreiche der Niederlande unter dem Hause Oranien vereinigt, Luxemburg als eigenes Herzogthum in den deutschen Bund ausgenommen, Norwegen wurde als eigenes Königreich mit Schweden verbunden (Personalunion), Dänemark durch Lauenburg entschädigt; das Königreich Sardinien mit der Republik Genua vergrößert, der Kirchenstaat und die andern italie- nischen Staaten wieder hergestellt, die Lombardei mit dem Vene- tianischen von dem Hause Habsburg zu einem Königreiche verbun- den. Die Schweiz vereinigte sich zu einer neuen Eidgenossen- schaft von 22 Kantonen (Wallis, Neuenburg und Genf wurden aus- genommen). Deutschland erhielt seine jetzige Staateneintheilung mit den betreffenden Gebieten (deutsche Bundesakte 8. Juni 1815; Wiener Schlußakte 16. Mai 1820). Spanien, Portugal und die Türkei
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