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1. Neuere Geschichte - S. 146

1861 - Leipzig : Brandstetter
146 systems erweckte den Unwillen derer, die sich für die Genfer Kirchenverfasfnng entschieden hatten; sie trennten sich unter dem Namen der Puritaner oder Presbyterianer von den Episkopalen oder der Hochkirche. Elisa- beth suchte vergebens diesen Geist der Zwietracht zu unterdrücken; sie erließ zu dem Zwecke die sogenannte Uniformitätsakte (1562) und drohte mit Geld- und Gefängnißstrafen, mit Entsetzung und Landesverweisung denen, die sich der bischöflichen Kirche widersetzten. Diejenigen, welche sich dem Willen Elisabeth's fügten, nannte man Konformisten; sie galten bei den Puritanern als abtrünnige; dagegen empfingen die Puritaner, welche ihre Gemeindeverfassung durchzusetzen suchten, den Namen Nonkonfor- misten. Der Sitte der Zeit gemäß, verfuhr auch Elisabeth sehr strenge gegen die Widerspenstigen, und die Uniformitätsakte legte den Grund zu einem langen Kampfe politischer und religiöser Parteien, der um so ernster und heftiger wurde, je mehr die Nonkonformisten oder Puritaner ihre Einfälle selbst für göttliche Eingebungen erklärten und ihrer demo- kratischen Hierarchie auch den Staat zu unterwerfen suchten. In Schottland herrschte seit dem Jahre 1371 das Hans Stuart und es gibt keine Herrscherfamilie in Europa, welche so viel Unheil erlitten, als dieses schottische Königshaus. Jakob I. ward 1437 durch aufrühre- rische Barone ermordet, Jakob Ii. 1460 im Krieg gegen England er- schossen, Jakob Iii. von seinen Unterthanen 1488 erschlagen, Jakob Iv. in der unglücklichen Schlacht bei Flodden 1513 getödtet und Jakob V. endete sein Leben 1542 in Wahnsinn. Sieben Tage vorher war ihm eine Tochter, Maria Stuart, geboren worden. In ihrem Namen führte eine Bormundschaft die Regierung, an deren Spitze Jakob Hamilton stand. Maria von Guise aber, die Mutter der jungen Königin, wußte den Einfluß, welchen ihr Haus in Frankreich besaß, auch in Schottland auszuüben und ihre weitgreifenden Pläne reichten sogar nach England hinüber, wo die katholische Partei schon früher Elisabeth's Erhebung auf alle Weise zu verhindern gesucht hatte. Die Vermählung der jungen Maria Stuart mit dem französischen Thronerben Franz sollte dazu dienen, unter französischem Schutze die Rechte der schottischen Königin aus den eng- lischen Thron geltend zu machen und die katholische Religion in beide Reiche zurückzuführen. All' diesen Plänen trat die nationale Partei mit Entschiedenheit ent- gegen. Die reformirten Edelleute schlossen ein Vertheidigungsbündniß unter der Leitung des Reformators I oh an n Kn ox, die Kongregation Christi genannt. Ein Staatsrath sollte das Reich verwalten, so lange die junge Königin in Frankreich weilte. Der strenge Calvinismus wurde zur Staatsreligion erhoben. Diese Gegensätze lagen alle fertig vorhanden, als wenige Jahre nach der Vermählung Mariens Gemahl, Franz Ii., starb. Sie, die Wl'ttwe des Königs von Frankreich, die sich zugleich mit den Zeichen der englischen Königswürde schmückte, sollte jetzt die Regierung in Schottland antreten,
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