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1. Geschichte der Alten Welt - S. 4

1860 - Freiburg : Herder
4 Geschichte der alten Welt. einige Nahrungspflanzen und solche, die Stoff zur Bekleidung liefern, anzubauen; sie regierten sich in patriarchalischer Weise, d. h. die Häupter der Stämme und Geschlechter waren die Räthe, Richter und Führer. In den weiten Stromebenen der alten Welt, am Euphrat und Tigris, am Indus, Ganges, Hoangho, am Nil, luden Boden und Klima zum Anfänge der Ackerbau ein; er ernährte reichlich und leicht, daher siedelte sich in " ur' diesen Gegenden am frühesieu eine dichtere Bevölkerung an; sie grün- dete feste Wohnsitze und umgab dieselben mit Mauern zum Schutze gegen feindliche Angriffe, denn die wohlangebauten Landschaften reizten ärmere Völker, die Hirten in den Bergen und Steppen, zum Angriffe. Aus den Eroberungskriegen entstand die despotische Gewalt; denn nur ein siegreicher Führer, der ein anderes Volk unterjochte, konnte durch Ruhm und Beute ein Kriegsheer so für sich gewinnen, daß es ihm diente und seinen Befehlen Gehorsam erzwang. A. Das altbabylonische Reich (um ? v. Chr.). N^rrod in 8 10. Die Bibel nennt den Kuschiten Nimrod als ersten Erobe- Dabel. m und Gewaltherrscher; sein Sitz war Babylon, von wo aus er über die Ebene Schinear gebot, Mesopotamien (das Land zwischen Ar- menien, Euphrat und Tigris, Babylonien) und das Gebiet zwischen dem Tigris und dem indischen Gränzgebirge eroberte; in dem unterworfenen Lande legte er Städte an, in die er Schaaren seines Kriegsvolks an- siedelte; die berühmteste wurde Niniveh, welche in späterer Zeit Ba- bylon überflügelte. 8 11. Von der Geschichte dieses ältesten Reiches sind nur einige Andeutungen erhalten. Nimrod war ein Kuschite (er gehörte demnach der chamitischen Völkerfamilie an), aber später erscheinen Niniveh und Babylon als semitische Städte, woraus sich ergibt, daß die Kuschiten von den Semiten entweder unterjocht oder vertrieben wurden. Der Veroffus. babylonische Priester Beroffus, der im dritten Jahrhundert v. Ehr. eine Geschichte Babylons schrieb, von der noch einige Bruchstücke auf uns gekommen sind, läßt in einer späteren Periode medische und arabi- sche Dynastien über Babylon herrschen, welches also das eine mal von dem arischen Gebirgsvolke im Nordosten, das andere mal von den Nomaden Arabiens erobert worden wäre. Zur Zeit Abrahams (um 2100 v. Ehr.) geschah ein Heereszug vom Euphrat und Tigris bis Palästina und die Granzen Aegyptens. Die Ktdorlao-Bibel nennt den König Kedorlaomer von Elam (Elymais bei den mtl Griechen, auf der Ostseite des unteren Tigris) als den Urheber dieses Kriegs, der einigen abgefallenen Fürsten im südlichen Palästina galt, und als Bundesgenossen Kedorlaomers den König von Schinear, was anzudeuten scheint, daß Babylon damals nicht der Herrschersitz des Reiches war, das sich vom Tigris bis Syrien erstreckte. 8 12. Seitdem vergehen ungefähr 1000 Jahre, ohne daß wir wissen, welche Schicksale während dieses großen Zeitraums Babylon, die älteste Stadt der Erde, trafen; dann erscheint Niniveh als Residenz von Sultanen, welche Asien vom Indus bis an das Mittelmcer unter- werfen oder mit Krieg überziehen. Unterdessen hatten sich aber im östlichen und westlichen Asien, sowie am Nil andere Nationen entwickelt
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