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1. Geschichte der Alten Welt - S. 6

1860 - Freiburg : Herder
6 Geschichte der alten Welt. Kriege, die gefährlichsten Feinde China's, nämlich die Nomadenhorden Hochasiens, brachen ein, aber jedesmal erhob sich wieder ein tüchtiger Krieger, der mit dem Siege über die Usurpatoren und Nomadenhorden die oberste Gewalt errang und eine neue Dynastie gründete. Endlich ge- Mandschu lang es 1645 n. Ehr., während eines Bürgerkrieges, den tungusifchen ut Chtna. Mandfchu ihren Chan auf den Thron China's zu erheben; das Reich selbst blieb sich jedoch gleich, denn die Mandschu-Dynastie regierte wie die ihr vorangegangene chinesische Dynastie der Ming, sie wies dem Verkehre mit den Fremden sogar noch engere Gränzeu an. § 16. Die Statthalter der Provinzen, sowie überhaupt alle Beam- Jnnere Ein-ten (Mandarinen, welches Wort aber nicht chinesischen Ursprungs ist), richtungcn. ^ Befehlshaber der Miliz zu Wasser und Land sind eingeborne Chine- sen; nur ein Heer von vielleicht 60,000 Mann, das in die wichtigsten Plätze vertheilt ist und von Prinzen commandirt wird, besteht aus Mandschu (Tataren). - Religion. § 17. Noch weniger wurden die religiösen Zustände des Reiches durch die Mandschu gestört. In ältester Zeit verehrte das Volk Himmel und Erde, die Geister der Elemente, Berge und Flüsse, die mythischen Könige, die Vorfahren, denen es Feste feierte und Opfer darbrachte. Während der Bürgerkriege und Nomadeneinfälle, welche seit dem zwölf- ten Zahrhundert v. Chr. das Reich zerrütteten, drohte auch der von den Vorfahren ererbten Religion und Sitte vollständige Auflösung. Zu ihrer Wiederherstellung, von welcher er auch die Wiederherstellung des Konfuciuö. Reiches erwartete, glaubte sich Konfucius (Kongfutse, d. h. der ver- ehrte Lehrer Kong, geb. 551 v. Chr., gest. 479) berufen. Götter kennt die Lehre des Konfucius nicht; das Wesen, wodurch die Welt und ihre Ordnung besteht, ist Tien (d. h. Himmel), indessen ist er kein per- sönliches Wesen, sondern eine Macht, aus welcher alle Erscheinungen in der Welt nach unabänderlichen Gesetzen hervorgehen. Die Wurzel aller Tugenden ist die kindliche Liebe, und die Grundlage des öffentlichen Wohles sind die Familientugenden. Der Staat ist eine große Familie, ihr Vater der Kaiser, die Unterthanen sind dessen Kinder, und leben alle ihren Pflichten getreulich nach, so kann von dem Lande das Glück nimmer- mehr weichen. § 18. Seine Lehre, die keine andere sein soll als die uralte, von den mythischen Königen dem Volke gegebene, ist in fünf Büchern (den Kings) enthalten, welche hoch verehrt werden. Doch sind sie nicht die allgemeine Glaubensregel, sondern werden hauptsächlich von den Ge- bildeten und Philosophen gelesen; die Masse des Volkes huldigt einem ^ Massen^ verunstalteten Buddhaismuö, welcher ungefähr 400 Jahre nach Kon- fuciuö aus Indien eindrang (siehe unten) ; eine weniger zahlreiche Partei Religion des hängt der Religion des Laotse an, der zur Zeit des Konfucius gelebt Laotse. ^ghen soll und die sogenannte Religion der Vernunft (Laotse) lehrte, die ebenfalls sehr ausgeartet ist. Indessen haben alle Chinesen ge- meinschaftliche Feste, welche dem Himmel, der Erde, den Jahreszeiten, den Vorfahren, dem Kaiser zu Ehren gefeiert werden. § 19. Dieses älteste und zahlreichste <eö zählt gegen 400 Millio- nen) Kulturvolk der Erde, zog nicht nur das centrale Hochasien, das die Mandschu vollends unterwarfen, in seinen Bereich, sondern auch Zapan. den merkwürdigen Inselstaat Japan, der zwar von China gänzlich
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