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1. Geschichte der Alten Welt - S. 21

1860 - Freiburg : Herder
Die ältesten Staaten. 21 Tempelplatz war mit einer Mauer aus Backsteinen umfangen und der freie Raum mit Baumreihen bepflanzt; ein ausgemauerter Teich lieferte das Wasser für den Tempeldienst, zum Besprengen der Wege und zum Begießen der Baume. Innerhalb des Tempels waren Säulen, Wände, Decken, Statuen rc. mit den lebhaftesten, bis heute gut erhaltenen Farben bemalt und nur das von Natur hellfarbige Gestein, z. B. der rosenrothe Granit, genügte ohne künstlichen Farbenschmuck dem Ge- schmacke der Aegyptier. § 52. Der großartigste Tempel war der des Ammon zu Theben, an dessen Erweiterung und Verschönerung eine Reihe von Königen ar- beiten ließen. Der am meisten bewunderte Theil ist der von Seti I. und seinem Sohne Ramses Ii. aufgeführte Vorhof; er ist 320' lang und 160' breit; sein massives Dach wird von sechs Säulenreihen ge- tragen, von denen die größten, die zwölf mittleren, 70' Höhe und 12' Durchmesser und Kapitäle von 64' Umfang haben, so daß auf einem derselben 100 Menschen stehen könnten. § 53. Die thebäischen Pharaonen errichteten sich gerne Kolossal- statuen, besonders Amenophis Ul. (die sogenannte Memnonssäule) und vor allen Ramses Ii. So findet man z. B. vor dem Höhlentempel bei Abusimbel in Nubien vier Bilder des Königs in sitzender Stellung aus dem Sandsteinfelsen gehauen, die mit den Thronen etwas über 70' Höhe messen; das Gesicht ist 7' lang, das Ohr 3%', die Nase 2' 8", die Schulterbreite mißt 25'. Man rühmt an den Kolossen des Ramses Ii. den Ausdruck ruhiger Majestät, und an den Gemälden, die ihn als den Helden der Schlacht darstellen, einen gewissen Schwung, aber im allgemeinen vermochten die ägyptischen Künstler keine schöne Menschengestalt darzustellen, und eine schöne Göttergestalt um so weniger, als die meisten Götter durch Thier- köpfe charakterisiert wurden (Kuh-, Widder-, Katzen-, Löwen-, Schakal-, Affen-, Krokodil-, Ibis-, Sperber-, Adler-, Froschköpfe). § 54. Denselben Pharaonen gehören auch die meisten Obelis- ken an, aus einem Steine bestehende viereckige, oben in eine pyramidale Spitze auslaufende Säulen, von denen die größten bei einem unteren Durchmesser von 9'eine Höhe bis 100' erreichen; sie waren dem Sonueu- gotte geweiht und sind mit scharf ausgeschnittenen hieroglyphischen In- schriften bedeckt, welche in den ungemessensten Ausdrücken den Ruhm der Könige verkünden. E. Syrische Staaten (seit 2100 v. Chr). Ländergebiet. 8 55. Unter Syrien im weitesten Sinne des Wortes be- griffen die Alten das Hochland, das sich von dem Gebirge Amanus in einer Ausdehnung von mehr als 100 Meilen bis an die Nordspitzen des rothen Meeres und die Wüste des syrisch-ägyptischen Isthmus erstreckt, westlich von dem Mittelmeere begränzt wird, östlich eine Strecke an den Euphrat stößt, so lange derselbe mit dem -Mittelmeere, dem er sich bis auf 30 Meilen nähert, ziemlich parallel fließt, dann südöstlich in die syrische und arabische Wüste übergeht. Das Mittel- meer entlang zieht ein Gebirge von 3000' bis 9000' Höhe und an ì
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