1860 -
Freiburg
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Geschichte der alten Welt.
Grundsatz: ehre die Götter, wie es deine Stadt oder dein Volk von
jeher gethan hat, handle den Gesetzen gehorsam, genieße die Freuden
des Lebens und sürchte den Tod nicht, weil du ihn doch nicht abwen-
den kannst.
Wanderungen der griechischen Stämme: der Chessater, Söoter, Äeoter, Ionier,
Äorer.
Die sogenannte Rückkehr der Herakliden (1104 v. Chr.).
§ 174. Nach dem trojanischen Kriege, der Sage nach zwei Men-
schenalter später, begann eine Erschütterung Griechenlands, die sich von
Epirus und Thessalien bis an die südlichen Vorgebirge des Peloponnes
ausdehnte. Die thesprotischen Thessaler brachen aus Epirus über
den Pindus in Thessalien ein, das von ihnen seinen Namen erhielt.
Die Aeoler, welche das Land inne hatten, wurden theils unterjocht und
zu Leibeigenen (Penestä) gemacht, theils wandten sie sich südwärts und
suchten zu Schiffe eine neue Heimath; der Stamm der Arnäer da-
gegen vertrieb die Min per aus Orchomenus und die Kadmeionen
Böotien. aus Theben und gründete in»dem Gebiete, das seitdem Böotia hieß,
einen Bundesstaat (von 10 bis 14 Städten). Die Dorer mußten
ebenfalls aus ihrer Heimath im nördlichen Thessalien weichen und er-
kämpften sich Wohnsitze in dem Hochthale zwischen Oeta und Parnaß,
Doris, die kleine Landschaft Doris, aus welcher sie die Dry open vertrieben.
Sie drangen aber weiter vor, zogen eine Schaar Aetoler an sich, setz-
Elis. ten bei Nhion über den korinthischen Meerbusen und eroberten Elis,
Pcloponncs. welches den ätolischen Freunden überlassen wurde, darauf Messe ne,
- Lakonien, Argos, Korinth, Sikyon, zuletzt Megara; an
Attika scheiterten die Angriffe der böotischen Aeoler wie der pelopon-
nesischen Dorer. Nach Attika flüchteten sich auch die Ionier, welche ihr
Achaia. Land den aus Argolis von den Dorern vertriebenen Achäern überlassen
mußten, das seitdem Achaia genannt wurde.
Arkadien. Arkadien, das Kernland des Peloponnes, blieb unbezwungen;
von den anderen Städten leisteten mehrere einen sehr hartnäckigen
Widerstand, z. B. Argos, Korinth, besonders Amyklä in Lakonien.
Die Dorer errichteten in der Nähe eines solchen Platzes auf einem
natürlich festen Punkte Verschanzungen und befehdeten von da aus
denselben so lange, bis er endlich genommen wurde, oder die ermüdeten
Einwohner auswanderten, oder sich unter Bedingungen unterwarfen,
oder sich mit den Dorern (wie in Phlius) in den Grundbesitz theilten
und zu einem Gemeinwesen vereinigten; diejenigen, welche ohne Vertrag
sich ergaben oder geradezu gefangen wurden, traf das Loos der Leib-
eigenschaft.
§ 175. Die Sage läßt die dorische Eroberung viel rascher vor sich
gehen, als sie in der That geschah, und bezeichnet sie als die Rück-
1104v. Chr. kehr der Herakliden in den Peloponnes, weil dem Herakles, von
welchem die dorischen Fürsten abstammen wollten, die Herrschaft im Pe-
loponnes eigentlich gebührt hätte (s. § 145). Herakles ältester Sohn
Hyllus schon habe sein Recht geltend machen wollen, sei aber auf dem
Isthmus erschlagen worden; gleiches Schicksal hatte der Enkel Aristo-
machus, und erst dessen drei Söhne Temenuö, Kresphontes und