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1. Geschichte der Alten Welt - S. 80

1860 - Freiburg : Herder
80 Geschichte der alten Welt. Griechische Kunst und Wissenschaft vor den perserkriegen. § 231. Die Griechen gestanden es willig ein, daß ste den altern Kulturvölkern des Orients vieles verdankten, aber in dem Zeitraum von Homer bis zu den Perserkriegen, den wir auf 400 ansetzen dürfen, hatten die Griechen die Aegyptier, Phönikier, Babylonier re. in der Hauptsache schon weit überholt. So müssen die griechischen Kriegs- Schiffbau, schisse entschieden besser gebaut gewesen sein, als die phönikischen, sonst hätten die Griechen die Seeherrschaft nicht erringen können; schon um das Jahr 700 v. Chr. baute Aminokles aus Korinth Triercn (Dreiruder) und als Darius auf dem Feldzuge gegen die europäischen Skythen sein Heer über den Bosporus bringen wollte, war es kein Phönikier, sondern der Samier M a n d r o k l e s, welcher eine Schiffbrücke über' die Meerenge, die wegen ihrer starken Strömung bekannt ist, Baukunst, legte. Die ägyptischen Tempelsäulen mögen den Griechen als Vorbilder gedient haben, die Schönheit der dorischen und jonischen Säulenord- nung ist aber doch Erzeugniß des griechischen Geschmackes, wie der griechische Tempel mit seinem Giebel und Dache die selbstständige Entwicklung der griechischen Architektur beweist (Cherstphron vom kre- tischen Knossus Laute den ersten großen griechischen Tempel, den der Artemis zu Ephesus um die Zeit der ersten Olympiade, der Samier Rhökus den der Hera in Samus um 640 v. Ehr.). Aehnlich verhält Bildende es stch mit der Skulptur; die ältesten Götterbilder waren rohe, Künste. dreieckige, viereckige, kegelförmige Steine, Holzpfeiler u. s. w. ; die Holzschnitzer näherten stch aber mehr und mehr der bildlichen Dar- stellung und während die Aegyptier auf der unter Ramsès Ii. erreich- ten Stufe stehen blieben, hat stch in Griechenland vor den Perserkriegen bereits eine äginetisch-dorische und eine jonisch-attische Schule der Bildhauerei ausgebildet, ist von Rhökus auf Samus, wo frühe schöne Thonwaaren gefertigt wurden, der Erzguß erfunden. s 232. Die Poesie entwickelte stch während dieses Zeitraums Epische Dich- allseitig; die sogenannten kyklischen Dichter behandelten den ganzen tung. Kreis des Göttermythus und der Heroensage und ergänzten insbesonders den homerischen (die berühmtesten waren Eumelus, Stasinus, Lesches,Arktinus, Eugamon, Kinäthon, am Schluffe Pi fand er und P a n y a s i s) ; fast alle gehörten dem griechischen Asien an, erreichten den Homer aber keineswegs, denn die epische Dichtung wird mehr und mehr künstlich, je weiter der Dichter von der Heldenzeit entfernt steht. Religiöse Besonders blühte während dieses ganzen Zeitraums die religiöse Dichtung ^0^. ste verkündete theils die Lehre von der Abstammung der Götter und ihrem Walten, sowie die Pflichten des Menschen gegen dieselben (Hesiodus von Askrä in Böotien, wahrscheinlich im neunten Jahr- hnndert v. Ehr., in seiner Théogonie), theils pries ste dieselben in Hym- nen, von denen eine Anzahl sogenannter homerischer erhalten ist. An die religiöse Poesie schloß sich die didaktische (belehrende) an: die reli- giös-moralische (Hesiod in dem Gedichte „Werke und Tage"); die g nomische, welche in Denksprüchen (Gnomen) Frömmigkeit, Weis- heit und Klugheit lehrt (Theognis aus Megara, Phokylides aus Milet, der berühmte Solon); die politische (die Gesetze des Lykurg in Sparta, des Zaleukus in Lokri, des Charondas zu Katana waren
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