Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der Alten Welt - S. 82

1860 - Freiburg : Herder
82 Geschichte der alten Welt. Mathematik pflegte er eifrig und erfand den nach ihm benannten wichtigen Lehrsatz der Geometrie. Er wirkte auch auf das politische Leben; sein Ideal war ein Staat, dessen Leitung in den Händen eines Vereins von Weisen und Tugendhaften wäre. Die Aufnahme in den- selben erfolgte nach verschiedenen Prüfungen und Weihungen, denn der Verein hatte mehrere Grade. In Kroton, wohin Pythagoras ausge- wandert war, gelang es ihm wirklich seinen Gedanken auszuführen und einige griechisch-italische Städte folgten dem gegebenen Beispiele; doch ertrug der griechische Volksgeist die Geheimthuerei eineö Ordens und dessen Herrschaft nicht lange, er empörte sich gegen denselben und vernichtete ihn beinahe; daher finden sich später nur vereinzelte Py- thagoräer, aber Männer von hohem Geiste, die wie ihr Meister sich um die Ausbildung der Mathematik und Mnstk große Verdienste erwar- den (Archytas von Tarent). § 235. Tenophanes von Kolophon wandcrte gleichfalls nach Die Elcatcn. Unteritalien aus, nach Elea, daher heißt die von ihm gegründete Schule die elea tische; sie lehrte, daß alles, was ist, zusammen ein einziges untrennbares Ganzes bilde und die Wahrnehmungen der Sinne trügerisch seien, wirkliche Erkenntniß nur durch Vernunftschlüsse vermittelt werde. § 236. Endlich geschah gegen Ende dieses Zeitraums auch der Uebergang von der epischen Erzählung zu der historischen durch die Anfänge sogenannten Logographen, d. h. Schriftsteller, welche die Ueber- si-x^rungen über die Schicksale der Stämme, Städte, berühmter Ge- m ung. sachter re. in der Sprache der Prosa aufzeichneten (Kadmuö von Mi- let, Hekatäus von Milet, Hellanikuö von Mitylene re.). B. Griechenlands Blütezeit. Die Perserkriege. Der .jonische Ausstand (500—494 v. Chr.). § 237. Dem Perserkönig Darms Hystaspis war es auch ohne die Erfahrungen auf seinem Zuge gegen die Skythen (s. § 120) klar genug, daß die asiatischen Griechen so lange gefährliche Unterthanen sein würden, als deren Brüder in Europa ihnen das verführerische Beispiel der Freiheit vorhielten, daher mußte die Unterwerfung derselben in seiner Absicht liegen. Die Unternehmung schien nicht schwer auszusühren; denn der Großkönig hatte durch den skythischen Feldzug in Thrakien festen Fuß gefaßt (Aenus, Doriskus, Byzanz rc. hatten starke persische Besatzungen), und fand in den Tyrannen der griechischen Städte und in den vertriebenen oder gedemüthigten Parteihäuptern die brauchbar- sten und wichtigsten Werkzeuge. So bettelte z. B. Hippias um seine Wiedereinsetzung, so die vertriebenen Eupatriden von Narus; wenn der König in den griechischen Städten Tyrannen oder Oligarchien einsctzte, so mußten ihm diese getreu sein, falls sie nicht ein Opfer des Volks- haffes werden wollten; jeder Tyrann und jede Oligarchie dieser Art war gleichsam ein Ring der Kette, mit welcher der Perserkönig die griechischen Städte an seinen Thron zu fesseln gedachte. Anfänge des § 238. Die vertriebenen Eupatriden von Narus sollte der Tyrann Aufstandes. Aristagoras, zurückführen, aber die Unternehmung schei- terte gänzlich und Aristagoras, der die königliche Ungnade fürchtete und
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer