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1. Geschichte der Alten Welt - S. 92

1860 - Freiburg : Herder
92 Geschichte der alten Welt. ^ nützigkeit, sowie durch den Ernst, mit welchem er dem Volke die Wahr- heit sagte, keine Demagogen aufkommen ließ. Der pcloponnesische Krieg (431—404 v. Chr.). Ursachen. § 268. Die Veranlassung zu dem großen Kriege zwischen Athen und Sparta gab die Feindschaft zwischen Korinth und Kerkyra, in welche diese wegen der gemeinschaftlichen Kolonie Epi- damnus (Dyrrhachium, jetzt Durazzo) gerathen waren; Athen nahm das von den Kerkyräern angebotene Bündniß an und verhinderte die Ko- rinther wegen einer Niederlage Rache zu nehmen, worauf sich diese kla- gend an Sparta wandten. Dieses zögerte; als aber Potidäa, eine korinthische Kolonie, von Athen abfiel und belagert wurde, drohte Sparta mit Krieg, wenn die Athener die Belagerung nicht aufheben und alle sogenannten Bundesgenossen freilassen würden, was nichts anderes be- deutete, als daß Athen seine Macht und sein Staatseinkommen frei- willig um mehr als die Halste vermindern sollte. s 269. Perikles bewies den Athenern, daß der Krieg zu ihren Gun- sten enden müsse, wenn sie 1) sich während desselben auf die Erhaltung ihres Besitzes beschranken und ihre Macht nicht durch weitaussehende Unternehmungen theilen; 2) wenn sie der überlegenen feindlichen Land- macht Attika zur Verwüstung überlassen und nur die Stadt vertheidigen würden; denn Athen beherrsche das Meer, könne also nie bei offener Zufuhr an Lebensmitteln Mangel leiden und jeden Einfall in Attika durch Verwüstung des feindlichen Küstenlandes vergelten; es habe einen großen Staatsschatz und so viel Jahreseinkommen, daß es den Krieg aushalten könne, möge er noch so lange dauern. Das werde aber nicht der Fall sein; denn der Feind werde sich bald überzeugen, daß er trotz seiner 60,000 Hopliten Athen nichts anhaben könne; eine Seemacht zu schaffen aber sei ihm unmöglich, weil es ihm dazu an den nöthigen Geld- mitteln gebreche, und die athenische Flotte zu überlegen sei, daher werde er des Krieges in nicht allzu langer Zeit müde werden und der Bund sich auflösen. § 270. Die Athener begriffen, daß Perikles die Lage richtig be- urtheile und seine Berechnung des künftigen Ganges der Ereignisse un- fehlbar zutreffen müsse; sie wiesen daher die Forderung der Spartaner zurück und nahmen den Krieg an. Es war der größte, den die Grie- chen je führten, und beide Theile machten sich durch Grausamkeit und Wortbruch Unehre; der alte Haß der Dorer und Ionier loderte neu auf, und da Sparta die Aristokratie, Athen die Demokratie unter- stützte, gesellten sich zu dem allgemeinen Kriege blutige Parteikämpfe in den einzelnen Städten, die z. B. in Kerkyra durch ihre Bestiali- tät den Franzosen bei ihrer ersten Revolution als Muster hätten die- nen können. Der Krieg (der sogenannte archidamische) dis zum Frieden des Uikias (431-421 v. Chr.). § 271. Das Vorspiel lieferten die Thebaner, die ohne Kriegserklä- rung mit Hilfe einiger Aristokraten zu Platää in diese Stadt nächt- licher Weise eindrangen, aber ihren Treubruch theuer bezahlten. Der verwüstende Einfall des Bundesheereö unter dem spartanischen König
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