1860 -
Freiburg
: Herder
- Autor: Bumüller, Johannes
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Bürgerschule, Gymnasium, Realschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Geschichte der alten Welt.
alle Verbannten zurück, verpflichteten Athen zur Heeresfolge und setzten
eine oligarchische Regierung ein.
Spartas Obergewalt (404—371 v. Chr.).
Die dreißig Tyrannen in Athen, von Thrasybulus gestürzt
(403 v. Ehr.).
§ 280. Diese Regierung ist die der berüchtigten dreißig Tyran-
nen, welche einen Rath aus ihren Anhängern einsetzten, die Bürger
bis auf 3000, welche die Volksgemeinde vorstellten, entwaffneten und
Ln der Burg eine spartanische Besatzung unterhielten. Zuerst ergriffen die
Tyrannen die notorischen Sykophanten, d. h. falsche Ankläger und
Ränkeschmiede, welche seit Perikles Zeit viel Unheil angestiftet hatten; bald
wütheten sie aber gegen alle Demokraten von Ansehen und Reichthum
und tödteten reiche Metöken, deren Geld sie als gute Beute theilten.
Viele Demokraten flohen vor dieser Schreckensherrschaft, obwohl Sparta
den Nachbarstädten die Aufnahme solcher Flüchtlinge verbot.
K 281. Einer derselben, der wackere Thrasybul, sammelte
eine kleine Schaar und bemächtigte sich der Burg Phyle, wo er sich
bald durch Gesinnungs- und Schicksalsgenossen so verstärkt sah, daß er
einen Angriff der Tyrannen zurückschlagen und sich im Piräeus fest-
setzen konnte. In einem der fast täglich vorfallenden Gefechte blieb
Kritias, der entschlossenste der Dreißig, und eine Bewegung in der
Stadt bewog die anderen und ihre Anhänger zum Abzüge nach Eleusis.
Allein die aus zehn Männern (einer aus jeder Phyle) zusammengesetzte
neue Negierung konnte sich mit Thrasybul nicht verständigen und schickte
wie die in Eleusis Abgeordnete nach Sparta. Bald erschien ein Heer
unter Lysander, und es wäre um Thrasybul geschehen gewesen, wenn
nicht König Pausan Las, Lysanders Todfeind, einen Frieden geschlos-
sen hätte, welcher Athen seine alte Verfassung zurückgab, in dessen Ver-
hältnissen zu Sparta jedoch nichts änderte.
Lenophon und die Zehntausend (401—400 v. Ehr.).
§ 282. Spartas Verbündeter, der persische Prinz Kyrus, dem es
den glücklichen Ausgang des Krieges mit Athen eigentlich zu danken hatte,
warb hauptsächlich durch den Spartaner Klearch unterstützt 13,000
griechische Söldner, bewaffnete und übte 100,000 Asiaten so gut es gehen
mochte auf griechische Weise, um seinen Bruder Artaxerxes Ii. vom
Schlacht bei Throne zu stoßen. Er drang bis Kunaxa unweit Babylon vor, die
Kunaxa. Griechen warfen den ihnen gegenüberstehenden Flügel des ungeheuren
feindlichen Heeres, Kyrus selbst aber fand den Tod, als er auf den König
einsprengte. Sein asiatisches Heer ergab sich, die Griechen aber nicht;
sie erhielten die Zusage freien Abzugs nach Europa, wurden jedoch bald
durch den treulosen Tissaphernes ihrer Anführer beraubt; sie ver-
eitelten jedoch dessen Hoffnung, indem sie auf den Rath des Atheners
Tenophon andere Feldherren und unter denselben den Xenophon, der
nun der eigentliche Leiter des Rückzuges wurde, erwählten. Dieser ging
durch Assyrien, das Gebirge der Karduchen, durch Armenien an den Pon-
tus, den sie in der Nähe von Trapezus erreichten, von wo sie sich nach
- Thrakien wandten. Sie hatten durch ihren Marsch aus dem Herzen
des Perserreiches die Schwäche des großen Königs vor aller Welt bloß-