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1. Geschichte der Alten Welt - S. 124

1860 - Freiburg : Herder
124 Geschichte der alten Welt. noch bedeutende Numen vorhanden sind; sie verstanden vor den Griechen die Kunst gemauerte Gewölbe aufzuführen, wovon Werke wie bei Kor- neto, in der Nahe des gänzlich verschwundenen Tarquinii, und die Kloaken Roms Zeugniß geben. Ihre Grabgewölbe sind für unsere Zeit Schatzkammern der etruskischen Kunst geworden; besonders findet man viele bemalte Vasen aus gebrannter Erde, Schmucksachen und an- dere Arbeiten aus Metall, welche die Kunstfertigkeit der Etrusker und zugleich beweisen, wie frühe die Griechen, mit denen die Etrusker in vielfache feindliche Berührung kamen, auf sie einwirkten. Von den Grie- chen erhielten sie auch Münze und Schrift, wie die neuesten Forschun- gen zeigen, denen es bisher wohl gelang, etruskische Inschriften zu lesen, aber nicht deren Text zu übersetzen, so daß uns die etruskische Sprache ein Räthsel geblieben ist. Religion der § 351. Die etruskische Religion war ein ausgebildetes System, Etrusker, hatte aber etwas Düsteres und forderte in alter Zeit Menschenopfer; die Kunst, aus den Eingeweiden der Opferthiere, aus dem Vogelfluge und anderen Zeichen, besonders aber aus den Blitzen den Götterwillen zu erkennen, wurde mit ängstlichem Fleiße betrieben und damit ein sehr verwickelter Ceremoniendicnst verbunden; ein aus der Erde emporgestie- gener Zwerg Tages sollte ihnen diese Lehren gegeben haben, welche in heiligen, nur den Lukumonen zugänglichen Schriften niedergelegt waren. Diese Lukumonen waren ein geschlossener Stand, der die Vor- rechte des Priesterthums und Adels in sich vereinigte und das andere Volk in Dienstbarkeit hielt. Jede Stadt bildete nämlich eine aristo- Verfassung. kratische Republik und hatte kleinere Städte unter ihrer Bot- mäßigkeit; die Lukumonen wählten einen aus ihrer Mitte zum lebens- länglichen König, der die Beschlüsse des Rathes, in welchem er den Vorsitz führte, vollzog, im Kriege das Heer anführte, bei Festen voran- ging rc. und als Auszeichnung einen goldenen Kranz, Purpurkleid und elfenbeinernen Sccpter trug, sowie einen eigenen Sessel hatte (sella curulis). Am Po, wie am Arnus und in Kampanien waren je zwölf Städte in einen Bund vereinigt, der jedoch so locker war, daß jede Stadt für sich Krieg führen konnte. Die bedeutendsten Städte des eigentlichen Etruriens waren: Pisä, Klusium, Perusia, Kor- tona, Arretium, Volaterrä, Tarquinii, Volsinii, Cäre, Veji, Falerii. Ihre jährliche Bundesversammlung hielten sie in dem Tempel der Voltumna bei Volsinii, wobei es sich jedoch in der Regel mehr um Opfer und andere religiöse Angelegenheiten, als um politische Dinge handelte. Latiner. § 352. Die alten Latiner (Piì86ì Latini, weil später latinische Gemeinden außerhalb Latiums gegründet wurden) bewohnten den mitt- leren Theil der Ebene, welche sich vom etruskischen Cäre bis zum Vor- gebirge von Terracina zwischen dem Meere und den Vorbergen des Apennin hinzieht, ein Gebiet von etwa 34 (Hmeilen, umgeben von Etruskern (die Tiber war Gränze), Sabinern, Aequern, Volskern und Rutulern. Sie waren ein ackerbauendes, fleißiges, sittenstrenges und religiöses Volk, das sich Burgen und Festungen als Zufluchtsstätten in natürlich geschützten Lagen gründete, besonders auf Hügeln und Bergen, die aus der Ebene emporstiegen. Ihre 30 Städte oder Gemeinden waren zu einem lockeren Bunde vereinigt, dessen Mittelpunkt Alba
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