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1. Geschichte der Alten Welt - S. 127

1860 - Freiburg : Herder
Die Römer. 127 scheint, daß er in Zukunft von seinem Volke als Gott Quirinus verehrt werde. § 360. Was in der römischen Sage von Romulus geschichtliche Thatsache ist, kann nicht ausgeschieden werden, und ebenso wenig läßt sich das Gründungsjahr der Stadt Rom bestimmen; indessen nimmt man jetzt nach dem Vorgänge des gelehrten Römers Varro ziemlich all- gemein das Jahr 753 v. Chr. als das erste der Stadt Rom an; als 753. Stiftungstag der Stadt feierten die Römer den 21. April zugleich mit dem Feste der altitalischen Hirtengöttin Pales. Numa Pompilius (716—673 v. Chr.). § 361. Nach einjährigem Interregnum wurde der Sabiner Numa Pompilius zum Könige gewählt, dem die Sage die Begründung der religiösen Einrichtungen wie dem Nomulus die der politischen zuschreibt. Sie läßt ihn von der Nymphe E geria berathen werden und gibt ihm da- durch einen mythischen Charakter, während die Römer doch die Zahl seiner Regierungsjahre auf das genaueste wissen wollen, aber die überlieferte Geschichte der römischen Könige ist überhaupt lückenhaft und durch spätere Willkür entstellt, und selbst die Zeit der Republik bis zum Ende der Kriege mit den Samniten ist nicht ohne Lücken und falsche Zahlenangaben. 8 362. Numa, heißt es, ordnete den Götterdienst und setzte die Einrichtun- priesterlichen Aemter ein: das Kollegium der Pontifices, mit dem Pontifex gen. maximus an der Spitze, das die Oberaufsicht über das gesammte Reli- gionswesen, den Kalender und die Annalen führte; die Fiamine8 oder Hauptpriester des Jupiter, Mars und Quirinus; die vier Vesta- les, jungfräuliche Priesterinnen der Vesta (griechisch Hestia, s. § 187); die Fetiales, welche bei Kriegserklärungen, Friedensschlüssen die reli- giösen und völkerrechtlichen Formen zu wahren hatten und die Thorhalle des Janus am Forum öffneten und schlossen; die Augures, welche die Zeichen deuteten; die Fratres arvales, zwölf Priester, die an den Jdus des Mai einen mit Opfern verbundenen Umzug um die römische Mar- kung hielten und um Segen sowie um Abwendung von Hagel re. sich- ten; die zwölf Salii, welche die dem Mars heiligen Schilde aufbewahrten und jährlich einen eigenen Festtanz aufführten. Die Römer verehrten damals noch die altitalischen Götter, die sie später fast gänzlich mit den griechischen verschmolzen; sie hatten aber keinemythen, sondern ihre Religion bestand in dem gewissenhaftesten Kulte der Götter; auch Göt- terbilder hatten sie damals noch keine. Bei den alten Römern war eine religiöse Weihe ausgegossen über den Staat, die Familie und das Haus, über Ackerfeld, Marksteine und Wege; die väterliche Gewalt war eine fast unbeschränkte, die Stellung der Hausmutter aber eine viel würdigere als bei den Griechen, die Sitten ernster und keuscher. Erfüllte der Römer seine Pflichten als Bürger und Familienvater, so hatte der Tod für ihn keine Schrecken, denn seine Seele schwebte dann zu den Manen in der Unterwelt hinab, zu den gnädigen unterirdischen Göttern. Tullus Hostilius (673 — 641 v. Chr.), Ancus Marcius (640-617 v. Chr.), Tarquinius Priscus (617—578 v. Chr.). § 363. Tullus Hostilius, Numas Nachfolger, eroberte und zerstörte Roms Mutterstadt Alba longa und versetzte die Einwohner nach Rom auf den Eschen Hügel, führte auch glückliche Kriege gegen Fidenä, Veji und die Sabiner.
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