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1. Geschichte der Alten Welt - S. 154

1860 - Freiburg : Herder
154 Geschichte der alten Welt. § 460. König Eumenes sollte während des Krieges keinen guten Willen gezeigt haben und wurde dafür auf herabwürdigende Weise be- handelt, denn man brauchte ihn jetzt nicht mehr; die Rhodier waren unklug genug gewesen, vor der Schlacht bei Pydna ihre Vermittlung in kecker Sprache anzutragen und büßten dafür durch den Verlust ihrer Besitzungen auf dem Festlande; die böotischen Städte Haliartus und Koro ne a, welche es offen mit Perseus gehalten hatten, wurden zer- stört und die Einwohner verkauft; dasselbe Loos traf 70 Städte in Epirus mit 150,000 Einwohnern. Ueberatt wurden die makedonisch Gesinnten hingerichtct oder verbannt, aus Achäa 1000 angesehene Bür- ger als verdächtig nach Italien abgeführt. Makedonien römische Provinz (148 v. Ehr.). § 461. Die Makedonier, welche ebenso wenig republikanisch als tributpflichtig sein wollten, folgten dem Aufrufe eines Abenteurers An- driskus, schlugen ein kleines römisches Heer, unterlagen aber dem O. Cäcilius Metellus und mußten ihr Land in eine römische Pro- vinz verwandeln lassen. Griechenland römische Provinz (146 v. Chr.). § 462. In Griechenland dauerten die elenden Parteikämpfe trotz der hohen Bildung des Volkes fort, ohne daß die Römer für gut fan- den ihre Schützlinge ernsthaft zur Ruhe zu verweisen. Sparta wi- dersetzte sich wieder einmal dem achäischen Bunde und appellierte an den römischen Senat, die Achäer aber überzogen es mit Krieg, bis nach zwei Jahren endlich ein römischer Gesandter dem achäischen Bun- destage zu Korinth erklärte, Sparta und alle nicht eigentlich achäischen Städte seien aus dem Bunde zu entlassen. § 463. Darüber wurden die Achäer wüthend und erwählten den Rö- merfeind Kritolaus zum Strategen, der einen begütigenden römischen Gesandten mit Hohn abwies und ein schwaches Heer nach Lokris führte, wo es bei Skarphea von Metellus vernichtet wurde. Diäus, des Kritolaus ebenso toller Nachfolger im Oberbefehle, stellte sich dem Kon- sul Mummius auf dem Isthmus entgegen, wollte ebenfalls von den Römern keinen Vergleich annehmen und lieber seine Mannschaft auf- Korinths reiben lassen. Mummius zerstörte das alte, reiche, mit Kunstschätzen ^ angefüllte wehrlose Korinth und der Senat machte Griechenland unter dem Namen Achaia zur römischen Provinz. Dritter panischer Krieg (149—146 v. Chr.). § 464. Der Senat bewies durch sein Verfahren gegen Makedonien und Griechenland, daß er keinen kräftigen Staat neben Rom bestehen lassen wolle und Rom zur Beherrscherin der Welt zu machen entschlossen sei. Daher mußte auch Karthago fallen; zuerst durfte Massi- nissa dasselbe bekriegen und berauben, ohne daß die Römer einschrit- ten, dann aber erklärten sie den Frieden durch die Karthager gebrochen, als diese zuletzt zur Nothwehr gegen Masstnissa griffen, und schickten zwei konsularische Heere nach Afrika. Die Karthager erboten sich zu jeder Genugthuung; sie gaben 300 Kinder aus den vornehmsten Fa- milien als Geiseln, sie lieferten ihre Schiffe und Waffen aus, worauf
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