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1. Geschichte der Alten Welt - S. 196

1860 - Freiburg : Herder
196 Geschichte der alten Welt. tian, Juvenalis seine Satiren, die ihm Hadrians Feindschaft zuzogen, Martialis seine Epigramme. § 598. Der bedeutendste Schriftsteller der ganzen cäsarischen Zeit ist aber Kornelius Tacitus, der Schwiegersohn des Agrikola, der einzige Römer, welcher das Hinschwinden der römischen Kraft erkannte, den Untergang des Reiches ahnte und die gewaltige Kraft der germanischen Stämme richtig würdigte, aber nirgends Trost fand, weil er dem Chri- stenthume fremd blieb. Von Hadrian bis Mark Aurel schrieben die grie- chischen Historiker Arrian und Appian, ferner Florus und Justi- nuö, verfaßte Pausanias eine Beschreibung Griechenlands, veröffent- lichte Lucian von Samosata seine witzigen, oft leichtfertigen Schriften, Ap ul ejus den ersten Roman, Klaudius Ptolemäus seine Geo- graphie und ein System der Astronomie, das bis Kopernikus allgemeine Geltung hatte; der Philosoph auf dem Throne, Kaiser Mark Aurel, ist der letzte stoische Schriftsteller von Bedeutung. Christliche § 599, Neben der römisch-griechischen Literatur sammelte sich bei den jtcratur. seit den Aposteln ein Schatz an, der aber, was uns fast unbe- greiflich ist, von den eifrigsten griechischen und römischen Forschern nicht gesucht und nicht gekannt wurde: die Schriften des neuen Testaments; ’ die der apostolischen Väter (Barnabas, Klemens der Römer, Ignatius von Antiochia, Polykarpuö; der Brief an Diognet, der Spirte des Her- mas, die Bruchstücke des Papiaö, die Martyrerakten über den Tod des Ignatius und Polykarpus); der Apologeten (Ouadratus, Aristides, Juftinus Martyr, Melito, Miltiades, Klaudius Apollinaris, Athenago- ras), welche zumeist an die Kaiser gerichtet waren, in der Regel aber ohne Erfolg blieben, selbst bei einem Mark Aurel. Ze kümmerlicher die Erzeugnisse der griechisch-römischen Bildung wurden, um so kräfti- gere und lebensfrischere schuf die christliche (die Schriften der Kirchen- väter), welche nicht nur jener täglich mehr Boden abgewann, sondern durch ihr Wachsthum auch die Häresien verdrängte, welche größten- theils ihre Wurzeln in einem philosophischen Systeme oder einer andern noch lebenden Religion hatte (Gnosticismus). Eilftes Kapitel. Die letzten Zeiten des heidnisch-römischen Reiches. Von Kommodus bis Diokletian (180—284 n. Ehr.). Kommodus § 600. Mark Aurels Sohn und Nachfolger, Kommodus, war 180—192. geistesschwach und zudem verdorben; er schloß mit den Markomannen Frieden, nahm 20,000 derselben in Sold, überließ aber den Krieg an den Gränzen seinen Legaten und lebte in Rom seiner tollen Freude an den blutigen Spielen im Amphitheater, seinen Lüsten und seiner Grau- samkeit, bis er von dem Obersten der Garde ermordet wurde. - § 601. Seitdem ist der Verfall des Reiches grell sichtbar und es Herrschaft beginnt für dasselbe eine traurige Zeit, wie sie noch selten von so lan-
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