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1. Geschichte der Alten Welt - S. 209

1860 - Freiburg : Herder
Völkerwanderung und Untergang des weströmischen Reiches. 209 sandtschast der Papst Leo I., der Große, und sein Anblick wie sein Wort erschütterte den Barbaren so sehr, daß er zurückkehrte. Schon im folgenden Jahre starb er; nach der Sage nannte er sich selbst die Geißel Gottes und wuchs kein Gras mehr, wo die Hufen seines Roffes hintraten. Unmittelbar nach seinem Tode zerfiel sein Reich; die unter- worfenen Völker machten sich frei und die Hunnen wurden in die Steppen zwischen dem Don, der Wolga, dem kaspischen Meere und dem Kaukasus zurückgedrängt, wo sie in den Wogen neuer Völkerfluthen verschwanden. Nom durch Wenserich geplündert (455 n. Chr.). § 641. Bald nach dem Abzüge der Hunnen ermordete Valenti- nian Iii. den Aötius, den er im Verdacht hatte, er strebe nach dem 454». Chr. Kaiserthron, fand aber das folgende Jahr den Tod durch den Senator Marimus, dessen Ehre er verletzt hatte. Der Mörder trat als Kaiser auf und zwang Valentinians Iii. Wittwe Eudoria zur Ehe. Sie ent- bot aber den Vandalen Genfer ich nach Rom; derselbe hatte eine Flotte ausgerüstet, die Balearen, Sardinien und Korsika er- obert und dadurch seinen Raubstaat für alle Länder am Mittelmeere furchtbar gemacht. Er folgte dem Rufe der Eudoria willig, schiffte seine Vandalen in Ostia aus und verschonte auf die Bitte des Pap- stes Leo I. Rom zwar mit Mord und Brand, plünderte es aber 14 Tage hindurch, raubte nicht nur alles edle Metall, das aufzufinden war, sondern auch das Erz der Kunstwerke und Gebäude, z. B. das vergoldete Dach des Kapitols, und schleppte zudem mit der Kaiserin Eudoria und deren Kindern eine Menge Menschen, besonders aus angesehenen Familien, nach Afrika, um sie als Sklaven zu verkaufen, wenn sie nicht mit schwerem Gelde ausgelöst würden. Die letzten Jahre des weströmischen Neichs (455—476 n. Ehr.). Z 642. Auf die Nachricht von Genferichs Anzug war Mari- mus ermordet worden, worauf sich der General Avitus in Gallien als Kaiser aufwarf; ihn beseitigte der Gothe Richimer, der die fremden Truppen im römischen Dienste befehligte und erhob seinen Freund Majorian, einen tüchtigen Feldherrn und Staatsmann, ließ ihn aber 461 ermorden, als sich derselbe nicht willfährig genug zeigte. Richimers Schattenkaiser Severus ging 465 mit Tod ab, der von ihm in Uebereinstimmung mit dem byzantinischen Kaiser Leo I. einge- ietzte Anthemius wurde 472 ermordet, Rom von Richimer er- türmt, geplündert und theilweise in eine öde Ruine verwandelt. Die während der Gräuel der Belagerung ausgebrochene Pest raffte auch Richimern weg und 477 den Schattenkaiser Olybrius. Da er- hob der burgundische Kommandant Gundobald zu Ravenna den Ge- neral Glycerins zum Kaiser, mußte aber dem Julius Nepos weichen, den der byzantinische Hof beschützte; diesen stürzte der General Orestes und ernannte seinen jungen Sohn Romulus Augustulus zum Kaiser. 475 n.chc. Da stellte sich Od oa ker, ein Rugier oder Heruler, an die Spitze der germanischen Söldner, welche ein Drittel des Bodens von Italien für sich Dumüller, Wkltg. \a
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