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1. Geschichte des Mittelalters - S. 31

1861 - Freiburg : Herder
Der Islam. 31 bis in die Urzeit zurückführt. Laut denselben stammen die nördlichen Stämme von Jsmael, dem Sohne Abrahams, die südlichen von Jok- tan ab (womit auch die alttestamentliche Erzählung übereinstimmt), sind also Semiten. Si^ verehrten Sonne, Mond und Sterne (Sa- bäismus) sowie verschiedene örtliche Gottheiten. Ein nationales Heilig- thum war schon in alter Zeit die Kaaba, ein würfelförmig gebauter kleiner Tempel zu Mekka, in welchem der sogenannte schwarze Stein ausbewahrt wird, der vom Himmel gefallen sein soll (ein Me- teorstein). Frühe fand auch das Judenthum Eingang und es gab ganze jüdische Stämme, welche gegen das Christenthum, das gleichfalls zahlreiche Bekenner, besonders in den Städten fand, große Feindseligkeit zeigten. Im sechsten Jahrhundert n. Ehr. war die Blüte Petras und Sabas längst vorbei (der Fall Babylons und Tyrus hatte sie ge- brochen), die ganze Halbinsel der Schauplatz des einförmigen Treibens der nomadischen Stämme und ihrer zahllosen Fehden. Mohammed, Hedschra 16. Juli 622 n. Chr. (mohammedanische Äera). § 87. Im Jahr 569 oder 571 wurde Mohammed (d. h. der Berühmte, Preiswürdige) zu Mekka geboren; er gehörte der Familie Haschern aus dem edlen Stamme Koreisch an, welcher in gerader Linie von Abraham und Jsmael abstammen wollte und das Ehrenrecht genoß, das Heiligthum der Kaaba zu überwachen und für die ankom- menden Pilger zu sorgen. Seinen Vater Abdallah verlor er ganz frühe und wurde von seinem Großvater und seinen Oheimen erzogen; später machte er mehrere Handelsreisen mit seinen Verwandten, zuletzt im Dienste der reichen Wittwe Chadidscha, die er in seinem 25. Jahre heirathete. Auf seinen Reisen nach Damaskus und Jerusalem, im Umgänge mit Christen und Juden gewann er eine zwar nur oberfläch- liche Kenntniß der mosaischen und christlichen Religion, verfiel aber allmälig der Schwärmerei in einem solchen Grade, daß er sich als das von Gott erwählte Werkzeug ansah, um der Welt die wahre Religion mitzutheilen. Bald glaubten die meisten seiner Verwandten an seine Sendung, doch sand er bei dem Volke Mekkas wenig Anhang, bei seinen Stammgenoffen, den Koreischiten, sogar erbitterte Feindschaft. § 88. Diese nöthigten ihn zur Flucht nach Medina, woi6.Iuli622 sein Anhang die Oberhand hatte; von hier aus bekriegte er Mekka n. Chr. und bemächtigte sich desselben 630 nach dem Treffen bei Beder. 630. Seitdem verkündete er seine Lehre (den Islam, d. h. Hingebung) mit großem Erfolge und erlebte es noch, daß alle arabischen Stämme dersel- den zusielen, denn sie entsprach der schwärmerischen Phantasie der Araber, ihren Leidenschaften und ihrem kriegerischen Feuer, daher sie auch heut- zutage noch bei rohen kriegerischen Völkern, keineswegs aber bei gebildeten, Anhang findet. Ihre Hauptsätze sind: es ist nur ein Gott und Mo- hammed ist sein Prophet, der das Werk Mosis und Jesu vollendet und wieder herstellt, denn Juden und Christen haben die reine Lehre verdorben. Der Islam soll allen Völkern verkündet werden; wider- stehen sie demselben, so sollen sie von den wahren Gläubigen mit der Schärfe des Schwertes vertilgt oder zu Knechten gemacht werden. Fünfmal des Tages sollen die Gläubigen die Hände waschen und beten, sollen öfters fasten und Almosen geben, sich des Weines und Schweine-
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