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1. Geschichte des Mittelalters - S. 55

1861 - Freiburg : Herder
55 Die Ungarn. Das byzantinische Reich. Aluta bis zur Raab und ihr König Arpad zertrümmerte im Bunde mit Kaiser Arnulf das großmährische Reich, wodurch sie die Nach- barn Deutschlands wurden. Die hier nach Arnulfs Tode herrschende Anarchie ermunterte sie zu einem Raubzuge, und als dieser trefflich ge- lang , kamen sie fast jedes Jahr regelmäßig wieder und verwüsteten Deutschland bis Bremen, Metz und Basel; ebensowenig ver- schonten sie Oberitalien, wo sie an der Brenta das Heer Berengars 900. von Friaul aufrieben. Man nannte sie im Abendlande Hunnen, weil sie diesen an Wildheit und Häßlichkeit ähnlich waren und gleich ihnen nur zu Pferde fochten. Sie fanden den Weg durch Gebirgs- und Wald- gegenden wie durch Instinkt, setzten auf ihren ausdauernden Pferden über Flüsse und Ströme, erschienen eben so unerwartet als sie schnell abzogen, und bekämpften den Feind lieber durch Ueberfälle als durch offene Schlachten. Ihre Hauptwaffe war der Pfeil, den sie von hor- nenen Bogen abschoffen; wie die alten Parther sprengten sie rasch an und wandten ebenso schnell, wenn sie abgeschoffen hatten; gelang es ihnen den Feind in Unordnung zu bringen, so hieben sie unter dem wilden Rufe hui, hui! ein und ritten das Fußvolk über den Haufen. An dem Großfürsten Igor fanden sie einen überlegenen Gegner, daher kehrten sie sich vorzugsweise gegen Deutschland, an welchem sich aber ihre wilde Kraft sogleich brach, als dasselbe sich einigte. Das byzantinische Reich. Die bildersiürmenlen Kaiser (717—842); die makedonische Dynastie (867 bis 1056). Das griechische Schisma: photius (880), Michael Ccrularius (1054). K 171. Das byzantinische Reich hatte in diesen Jahrhunderten einen schweren Stand, denn außer den Arabern wurde es von Awaren, Bulgaren, Ungarn, Petschenegen, Kumanen, den Russen und südlichen Slaven angegriffen. Es widerstand jedoch mit Erfolg, weil es kein Lehenreich war, sondern ein centrali- siertes, dessen Kräfte dem Kaiser zu Gebote standen, während Handel und Industrie dem Staatsschätze unerschöpfliche Zustüsse erhielten. § 172. Im Jahre 717 bemächtigte sich Leo Iii., der Isaurier, Leo der des Thrones, ein tüchtiger Feldherr, der die Araber mit großem Ver- ^^urier. luste von Konstantinopel zurückschlug. Damals ließ der Chalife Jezid ^23. alle Bilder in den Kirchen seines Reiches zerstören, was den byzantini- schen Kaiser auf den Gedanken brachte, den mohammedanischen Fana- tismus durch Beseitigung der Bilder aus den christlichen Kirchen zu be- sänftigen. Der Kaiser gebot demgemäß und 726 sogar bei Todesstrafe Diebilder- die Beseitigung aller heiligen Bilder; dagegen erhob sich vielfacher stueendco Widerstand in allen Theilen des Reichs, aber Leo Iii. beharrte auf seinem Willen. Sein Nachfolger Konstantin Kopronymus verfuhr eben so gewaltthätig ohne jedoch durchzudringen; die Bil- derstürmerei (Jkonoklasie, Jkonomachie) veraulaßte vielmehr das Exarchat und Rom zur Lossagung von dem Reiche, so daß dem Kaiser nur seine Besitzungen in Unteritalien blieben, die er gegen die Araber nicht zu schützen vermochte. Unter Konstantin Iv. Por- phyrogennetus und Irene, der Mutter desselben, wurde der Bil- derstürmerei 787 Einhalt gethan, dagegen wurde Nikephorus 806 von dem Chalifen Harun al Raschid zu einem schimpflichen Frieden
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