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1. Geschichte des Mittelalters - S. 69

1861 - Freiburg : Herder
Die Zeit der Kreuzzüge. 69 dieselbe Macht in die Hand gab, wie das Hausmeieramt im fränkischen Reiche den Pipinen. Der Chalif blieb dem Namen nach Beherrscher des Reichs und religiöses Oberhaupt der Gläubigen, während die Seldschukken erobernd vordrangen und den Byzantinern fast ganz Kleina sien entrissen (türkisches Reich Jkonium oder Rum, das sich aber bald wieder in mehrere Sultanate theilte); die Türken waren eben so kriegerische als fanatische Moslemin, durch welche die Kraft des Islam neu aufgefrischt und welche den Christen noch einmal höchst ge- fährlich wurde. § 205. Diese waren seit der Zeit Konstantins des Großen gewohnt nach Jerusalem und anderen heiligen Stätten in Palästina zu wall- fahren, und diese Uebung wurde auch unter den Arabern nicht gestört, indem diese von den Pilgern nur eine Abgabe erhoben. Unter der Herr- schaft der Fatimiden und noch mehr unter der seldschukkischen wurden die Pilgrime beraubt und mißhandelt, manchmal getödtet oder in die Skla- verei abgesührt, die morgevländischen Christen schmählich unterdrückt. Augenzeuge dieser Gräuel war der Einsiedler Peter von Amiens, der nach seiner Zurückkunft in Frankreich, Deutschland und Italien mit Genehmigung des Papstes umherzog und durch seine Predigten die krie- gerischen Abendländer zu einer Heerfahrt nach dem hl. Lande entflammte. Im Jahr 1095 forderte Urban Ii. selbst bei einer Kirchen Ver- sammlung in Klermont zur Befreiung Jerusalems auf und seiner Rede antwortete ein allgemeines „Gott will es! Gott will es! “ Wer diese Heerfahrt gelobte, ließ sich ein Kreuz auf sein Gewand heften, daher wurden diese kriegerischen Unternehmungen Kreuzzüge genannt. Da nahmen das Kreuz: Graf Hugo von Vermandois, Herzog Robert von der Normandie, Graf Stephan von Blois, Graf Robert von Flandern, Herzog Gottfried von Nieder- lothringen mit seinen Brüdern Balduin und Eustach, Graf Raymun-d von Toulouse, Bischof Ademar von Puy, den der Papst zu seinem Stellvertreter ernannte; Robert Guiskards Sohn Boömund mit seinem Neffen Tankred; Bischof Otto von Straß- burg, ein Hohenstaufe, Graf Hartmann von Kirchberg. 8 206. Der Auszug war auf das nächste Jahr angesetzt; dann sollte der Kampf mit dem Erbfeinde in Asien selbst, in dessen Heimat beginnen. Denn neu war er nicht; kämpften ja doch Mohammedaner und Christen längst als Angreifer oder Vertheidiger des byzantinischen Reichs, sowie auf der pyrenäischen Halbinsel, in Unteritalien, auf dem ganzen Mittelmeere. Die Kreuzzüge waren die Fortsetzung des großen Religionskrieges, den Mohammed entzündet hatte, nur suchten diesmal die kriegerischen Abendländer den Feind am Herde seiner Kraft auf, weil sie die Stätten, an welchen die heiligsten Erinnerungen ihrer Religionsgeschichte hafteten, nicht länger der Entehrung durch die Moslemin überlassen wollten. 8 207. Vor dem Aufbruche des eigentlichen Heeres sammelte sich am Rheine eine Masse Volks, meist arme und zuchtlose Leute, welche die in den Städten niedergelassenen Juden ermordeten, hierauf unter Ler Anführung des tapfern aber armen Edelmanns Walter von Perejo, des Peter von Amiens und des deutschen Mönchs Gott schall durch die Donauländer nach Konstantinopel zogen, wo sie der Kaiser Pilgerfahr- ten nach Ze« rusalem. Anlaß zu den Kreuzzügen. Charakteri- stik d. Kreuj- züge. Walter von Habenichts.
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