Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des Mittelalters - S. 88

1861 - Freiburg : Herder
88 Geschichte des Mittelalters. louse, Foix; die Oberherrlichkeit des deutschen Königs über das arelatensische Königreich war nach Friedrich I. zu einem Schat- ten geworden. Reg- 1108 § 263. Zuerst erkämpfte Ludwig Vi., der Dicke, der Krone ein 18 1 7- überwiegendes Ansehen; er beschützte Bürger und Bauern durch Ord- nung der Verwaltung und des Gerichtswesens und vermochte deßwegen 1137 den Uebermuth des Grafen von Champagne zu brechen. Ludwig Vii. 1 ' verfuhr nach den gleichen Grundsätzen, schwächte aber seine Macht durch die Scheidung von seiner Gemahlin Eleonore, welcher er ihr Heiraths- gut: Guyenne, Poitou und Saintonge herausgab, die sie ihrem zweiten Manne zubrachte, dem Grafen von Anjou und Maine, der als Hein- rich Ii. den englischen Thron bestieg und mit Ludwig Vh. mehr als einmal, jedoch ohne besondern Erfolg, Krieg führte. Ludwigs Vii. Sohn Rkg-^1180 Philipp Ii. August begünstigte die Städte wie seine Vorgänger, ‘ " ‘ hob die Universität Paris und entriß dem englischen Könige Jo- hann alle Besitzungen jenseits des Kanals bis auf das Erbgut von Reg- 1223 dessen Mutter Eleonore. Sein Nachfolger Ludwig Viii., der Löwe, ' demüthigte den Grafen von Flandern, gewann in dem Albigenserkriege Avignon und mehrere Städte der mächtigen Grafschaft Toulouse. Reg- 1270° Ludwig Ix., der Heilige, erlaubte so wenig als seine ' ' Vorgänger den Großen des Reichs irgend eine Huldigung, welche so gedeutet werden konnte, als bedürfe die Thronfolge einer Anerkennung von Seiten der großen Vasallen und vermied bei der Einsetzung könig- licher Beamten jeden Anschein, als ob die von ihm verliehene Würde ein Lehen wäre. Er ordnete den Haushalt des Staates und Hofes musterhaft, erwarb sich durch seine Sorge für die Rechtspflege die Verehrung seiner Unterthanen und hielt mit der Kirche Frieden, ohne den königlichen Rechten das mindeste zu vergeben. Seine tiefe Fröm- migkeit war die Ursache, daß der kriegskundige König den Streit mit England durch einen Vergleich beendete und zweimal das Kreuz nahm. England von Wilhelm dem Eroberer bis König Johann ohne Land (1066—1216). Wilhelm der § 264. Der Herzog Wilhelm von der Normandie war ^ vielleicht der tüchtigste Heerführer, sowie der schlaueste und gewaltthä- 1087. tigste Fürst seiner Zeit. Er behauptete als Jüngling sein Herzogthum gegen die Angriffe des französischen Königs und erhob auf die Thron- folge in England Ansprüche, welche sich auf den angeblichen letzten Willen des Königs Eduard gründeten. Er sammelte ein großes Heer norman- nischer und niederdeutscher Ritter und landete im Herbst 1066 an der Südküste Englands, wo er am 14. Oktober in der blutigen Schlacht bei Hastings den König Harald besiegte und tödtete. 8 265. Er überwältigte jeden Aufstand, vertilgte einen Theil des angelsächsischen Adels und vertheilte 60,215 königliche Lehen unter seine Normannen, führte aber ein sehr strenges Lehenrecht ein. Er Staatsein- gab seinen Baronen (von pur, woraus das romanische paü' und P66r nchtungcn. entstand) die Gerichtsbarkeit über ihre eigenen Leute, ließ aber die von Alfred dem Großen eingeführten Gemeindegerichte bestehen, und ver- ordnet , daß von diesen wie von dem Gerichte der Baronen an die
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer