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1. Geschichte des Mittelalters - S. 63

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Pipin gegen die Longobarden. Rom und der Papst. 63 andern liebte, die sich nur äußerst selten und niemals alle zu einem Waffcnbunde gegen fremde Völker vereinigten, unzähligemal aber mit fremden Angreifern gegen einen deutschen Stamm Hand in Hand gingen. Das Christenthum verbrüderte die früher Feindseligen nicht allein durch sein allgemeines Gebot der Nächstenliebe, es stellte sie zugleich als einen lebendigen Bund den Heiden und Mohammedanern gegenüber, denn der mohammedanische und heidnische Haß traf ohne Ausnahme jeden einzelnen christlichen Mann und Stamm und führte diese eben dadurch zusammen. Die Kirchenverfassung vollendete und befestigte, was der christliche Geist anregte. Die deutschen Bischöfe in ihrem Metropolitanverbande, mit ihren Synoden, Verordnungen und Verboten u. s. w., die alle Stämme umfaßten und allen galten, einigten die christlichen Deutschen zu einem lebendigen Ganzen; dies war nun allerdings vorerst kein politisches, sondern ein kirchliches; aber konnten die Stämme in früherer Schroff- heit einander gegenüber bleiben, seitdem sie eines Glaubens waren, einem kirchlichen Gesetze folgten, ihre Bischöfe zu einem christlichen Deutschland vereinigt sahen? Zudem war die Stellung der Bischöfe auch in poli- tischer Beziehung eine hohe, weil dieselben als Inhaber der Bischofssitze über Land und Leute geboten und an den Landtagen eine so gewichtige Stimme führten als irgend ein Herr von hohem Adel, überdies an Bil- dung und Staatsklugheit meistens überlegen waren. Durch die kirchliche Hierarchie war demnach auch eine Anzahl der einflußreichsten Herren Deutschlands zu einem Zusammenwirken in politischen Angelegenheiten hingeführt, und dieses Zusammenwirken richtete sich auf Einigung, nicht auf Trennung. Wir finden dies auch im Verlaufe der Geschichte be- stätiget; die größten Staatsmänner unter dem alten Kaiser waren Bi- schöfe und Aebte, die deutschen Bischöfe waren die Strebepfeiler des deutschen Reiches und dieses zerfiel erst dann vollständig, als ihnen ihre frühere Stellung im Reichsverbande entrissen wurde. Pipin gegen die Longobarden (754 und 755). Die Erhebung Pipins auf den königlichen Thron, sowie der große Einfluß des h. Bonifacius auf ihn hatte auch für Italien und den h. Stuhl die wichtigsten Folgen. Die Könige der Longobarden trachteten zwar beständig nach der Oberherrschaft über ganz Italien, erreichten aber ihr Ziel hauptsächlich deßwegen nie vollständig, weil sie zuviel mit inneren Streitigkeiten beschäftigt waren. Erst König Aistulf (750—756) entriß den Griechen das Erarchat mit der Pentapolis und forderte Rom zur Unterwerfung auf. Nom und -er Papst. Diese Stadt und ihr Gebiet (Ducatus Romae) befand sich damals in einer sehr eigenthümlichen Lage. Dem Namen nach war der oft-
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