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1. Geschichte des Mittelalters - S. 111

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Ungarn. Arpad. 111 warf die Chazaren bis an den Iaik (Uralfluß), die türkischen Stämme der Kassogen und Jassen zwischen dem asowschen und kaspischen Meere, einen Theil der Bulgaren, und wurde von dem byzantinischen Kaiser Johannes Tsimiszes 971 bei Silistria mit Mühe zurückgetrieben; 973 blieb er gegen die Petschenegen, die vom Ural in die Steppen vom unteren Don bis zur unteren Donau vorgedrungen waren und die Ungarn westwärts getrieben hatten. Wladimir der Große (973—1015). Theilung des Reichs. Sein Sohn Wladimir I., der Große oder Apostelgleiche (973—1015), erkämpfte sich gegen seine Brüder die Alleinherrschaft, bekriegte das by- zantinische Reich, schloß aber mit demselben Frieden und heirathete die griechische Prinzessin Anna; 988 ließ er sich zu Kiew taufen und führte das Christenthum im ganzen Reiche ein. Er rief auch Gelehrte und Künstler herbei, baute Kirchen und Klöster, lebte aber wie ein türkischer Chan in Vielweiberei und bewies dadurch, daß Rußland der Barbarei noch keineswegs entrissen war. Sein Reich war das größte in Europa; das germanische Element war aber bereits Ln dem slavischen aufgegangen, was daraus erhellt, daß Wladimir das Slowenische als allgemeine Kirchensprache einführte. Er theilte Rußland unter seine zwölf Söhne; der Großfürst Jaroslaw wiederholte die Theilung 1054, und nun dauerte sie einige Jahrhunderte fort, was die russische Macht, die in ihren An- fängen so furchtbar aufgetreten war, dermaßen schwächte, daß sie auf die . Geschicke Europas im Mittelalter keinen bedeutenden Einfluß mehr aus- übte; auch die Keime der von Wladimir gepflanzten Bildung wurden noch im 12. Jahrhunderte durch die Mongolen beinahe vernichtet. Die Ungarn. Ärpal, (838—907). Mit den Ungarn trafen die Russen unter Igor zusammen, der sie zurückwarf, worauf sie ihre Raubzüge fast ausschließlich gegen Westen richteten. Das finnisch-türkische Volk der Ungarn hatte sich allmählig um Ural herunter an den Dniepr in das Reich der Chazaren ge- zogen und wurde vdn den türkischen Petschenegen gedrängt, worauf es in sieben Stämmen, denen sich der fremde der Maghyaren (vgl. oben S. 41) angeschlossen hatte, um die Mitte des 9. Jahr- hunderts in Pannonien einbrach, welches damals die Bulgaren be- herrschten, und sich des ganzen Landes von der Aluta bis zur Raab bemächtigte. Sein König Arpad (die von ihm stammende Dynastie der Arpaden erlosch 1301) verband sich mit dem Kaiser Arnulf und zer- trümmerte das großmährische Reich Swatopluks. Dadurch wurden die Ungarn die östlichen Nachbarn Deutschlands, und als sie nach Arnulfs Tode die herrschende Anarchie sahen, versuchten sie alsbald einen Raub-
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