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1. Geschichte des Mittelalters - S. 128

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
128 Das heilige römische Reich deutscher Nation. Herrschaft der deutschen Könige über Italien verwandeln wollten. Dann fochten die kräftigsten italienischen Staaten mit ihrer Selbstständigkeit zu- gleich die Sache des hl. Stuhles aus, und in der Regel fand der Papst in Deutschland selbst seine mächtigsten Bundesgenossen, indem die deut- schen Fürsten unablässig bestrebt waren, ihre eigene Macht auf Kosten der königlichen zu verstärken und dann am erfolgreichsten Vorgehen konnten, wenn sie Gelegenheit hatten als Vertheidiger der Rechte des Papstes aufzutreten. Der Zug zur Krönung hieß der Römerzug; es muß etwas Wunder- bares gewesen sein, wenn der König die Großen des Reiches und seine unmittelbaren Dienftleute zur Fahrt über die Alpen aufbot und der ge- waltige Heereszug so vieler Herren und streitbarer Mannen sich südwärts über die hohen Alpenpässe bewegte. Es war ein großer nationaler Festzug, der vielmal zu einem Kriegszug wurde. Daß er für den Kaiser und für die Mannen große Auslagen verursachte, versteht sich von selbst; beispielsweise führen wir an, was ein persönlich freier Lehensmann, dessen Lehen von seinem Herrn an den Kaiser überging, erhielt, wenn er zum Römerzuge aufgeboten wurde: zehn Pfund an Geld, fünf Pferdcbeschläge, zwei Rehhäute, einen Maulesel zu zwei Felleisen, einen Knecht zum Fahren und einen zum Treiben, von denen jeder ein Pferd und ein Pfund Geld erhielt. Nach Uebersteigung der Alpen lag die Verpflegung des Lehensmannes dem königlichen Hoflager ob. Otto hatte nichts Geringeres als die Unterwerfung von ganz Ita- lien im Sinne, weßwegen er auch mit dem griechischen Kaiser in Unter- handlung trat, um durch die Heirath seines Sohnes mit einer griechi- schen Prinzessin das griechische Unteritalien zu gewinnen. Allein dies führte nur zu einem Kriege mit Nikephorus Phokas, und erst nach dessen Ermordung kam 972 wenigstens die Vermählung des Kaisersohnes mit der griechischen Prinzessin Theophano zu Stande. Otto gkzrn iie Dänen (947). Den dänischen Uebermuth züchtigte Otto (wahrscheinlich 947) noch schärfer als sein Vater Heinrich. Er drängte den König Harald aus Schleswig hinaus, welches dieser überfallen hatte, und verfolgte ihn durch Jütland bis an den Lymsiord; er schleuderte seinen Speer in den Sund, der von da an Ottensund heißt, und erklärte durch diese Hand- lung, daß so weit das Festland reiche, er mit den Waffen seinen Ge- boten Gehorsam verschaffen wollte. Harald selbst wurde Christ; Otto aber gründete die drei nördlichen Bisthümer Schleswig, Ripen und Aar- hus, die dem Erzstifte Bremen untergeordnet wurden; letzterem untergab er auch Oldenburg, von wo aus die Bekehrung der slavischen Obotriten betrieben wurde.
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